Placebo-Effekt im Gehirn lokalisiert

Der Glaube versetzt Berge. Ein einfaches Zuckerkügelchen kann zum Beispiel den Gesundheitszustand eines Patienten deutlich verbessern, wenn er meint, ein wirkungsvolles Medikament erhalten zu haben. Dieser Vorgang wird in der Medizin als Placebo-Effekt bezeichnet.

Peter Krummenacher vom Collegium Helveticum, das von der ETH und der Universität Zürich getragen wird, hat nun entdeckt, wo der Placebo-Effekt im Gehirn zu Hause ist, wie das Collegium am Mittwoch mitteilte. Er setzte dazu ein Magnetstimulationsgerät ein, mit dem sich von aussen die Aktivität einzelner Hirnareale beeinflussen lässt.

Der Forscher zielte damit auf den Präfrontalkortex, einen Teil des Frontallappens der Grosshirnrinde an der Stirnseite des Gehirns. Er überzeugte Probanden, dass die Stimulation einen schmerzlindernden Effekt habe, stimulierte sie aber nur zum Schein.

Trotzdem stiegen Schmerzschwelle und -toleranz der Probanden merklich an - das Placebo wirkte. Stimulierte Krummenacher die Hirnregion tatsächlich, schaltete sich deren Funktion vorübergehend ab - und der Placebo-Effekt verschwand.

Für ihre Verdienste wurden die Schweizer Wissenschaftler am Deutschen Schmerzkongress in Mannheim mit dem Förderpreis für Schmerzforschung ausgezeichnet.

http://www.20min.ch/wissen/gesundheit/story/Placebo-Effekt-im-Gehirn-lokalisiert-18768686

http://www.collegium.ethz.ch/en/staff/scientific-researchers/krummenacher.html

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