Freidenker 06/2002.pdf

PDF download

(file: @@Freidenker-200206.pdf@@)Sterbehilfe – kein Menschenrecht? des Staates enthalte, das Leben generell zu schützen. Dagegen wollte der Gerichtshof "nicht ausschliessen", dass das Verbot der Sterbehilfe einen Eingriff in das von der Konvention geschützte Recht auf Privatleben darstelle. Allerdings lasse die Konvention solche Eingriffe zu, wenn sie – wie in England – in einem parlamentarischen Gesetz erfolgen. Das Strafgesetz selbst sei ausserdem nicht unverhältnismässig, weil es auch mildere Strafen als die Höchststrafe von 14 Jahren erlaube. Und selbst wenn die britische Justiz Brian Pretty vorab keine Straffreiheit zusichere, werde doch im Einzelfall geprüft, ob eine Strafverfolgung im öffentlichen Interesse liege. Auch die übrigen Argumente von Diane Pretty liess der Gerichtshof nicht gelten. So sah der Gerichtshof etwa keine unzulässige Diskriminierung von Menschen, die den Selbstmord nicht eigenhändig ausführen können. Vielmehr sei es nachvollziehbar, dass Selbstmord und Sterbehilfe unterschiedlich bewertet werden, weil eine allgemeine Straflosigkeit das Risiko von Missbrauch erhöhen würde. Ohne Sterbehilfe sei ein Selbstmord für Menschen wie Pretty aber unmöglich. Diane Pretty war vom Hals abwärts gelähmt, ihre Lebenserwartung gering – sie starb 14 Tage nach dem Urteil nach Aussage ihres Mannes jenen qualvollen Erstikkungstod, den sie sich hatte ersparen wollen. In Belgien wurde zeitgleich vom Parlament ein Sterbehilfegesetz beschlossen. Den Wunsch nach Sterbehilfe können demnach unheilbar kranke Menschen äussern, die volljährig, bei vollem Bewusstsein und geistig klar sind. Für geistig Behinderte und Demenzkranke gilt das neue Gesetz nicht. Voraussetzung ist, dass sich der Patient in einem aussichtslosen Zustand befindet und unter unerträglichen körperlichen Schmerzen leidet. Der behandelnde Arzt muss sich dann mit zwei Kollegen beraten, von denen einer Psychiater oder Facharzt für die vorliegende Krankheit ist. Frühestens vier Wochen nach Antragstellung kann er dem Wunsch des Patienten entsprechen. Nach der Tötung des Patienten muss der Arzt den Fall schriftlich dokumentieren. Alle Dossiers werden von einem Kontrollgremium geprüft, dem acht Ärzte, vier Juristen und vier Experten für Schmerzmedizin angehören. Hat eine Zweidrittelmehrheit der Kommission Zweifel, dass das Euthanasiegesetz korrekt angewandt wurde, wird das Dossier an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Die christdemokratische Opposition im belgischen Parlament hatte bis zuletzt versucht, das Gesetz zu verhindern. Nun erwägt sie eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg. Innerhalb der EU hat nur Holland bislang ein entsprechendes Gesetz. Aber auch in vielen anderen Staaten gibt es Bürgerinitiativen, die das Recht auf einen selbstbestimmten Tod fordern. Ebenso leidenschaftlich wie die Befürworter argumentieren die Gegner: Sie behaupten, eine gut ausgestattete Schmerzmedizin mache Euthanasie überflüssig. Wer bis zuletzt nach modernsten medizinischen Erkenntnissen betreut werde, habe nicht den Wunsch, sein Leben selbst zu beenden. Dieses Argument wurde in Belgien Fortsetzung S. 2 berücksichtigt: FREIDENKER 6/02 Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Strassburg Sterbehilfe ist kein Menschenrecht! Gemäss Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte fällt die Leistung aktiver Sterbehilfe für unheilbar Kranke nicht unter den Schutz der Menschenrechte. Die Richter wiesen einstimmig die Klage der 43-jährigen Britin Diane Pretty zurück, die wegen einer unheilbaren Krankheit an den Rollstuhl gefesselt war und mit der Hilfe ihres Mannes sterben wollte. Ein britisches Gericht hatte zuvor entschieden, dass Prettys Mann im Falle der Sterbehilfe strafrechtlich verfolgt werden müsse. Prettys Anwälte hatten argumentiert, dass zum Beispiel die Meinungsfreiheit auch das Recht beinhalte, keine Meinung zu haben oder bestimmte Meinungen nicht zu äussern. Dies lässt sich nach Ansicht des Gerichtshofes jedoch nicht auf das Recht auf Leben übertragen, da dieses zugleich eine Pflicht THEMEN in diesem FREIDENKER Sterbehilfe Weltunion der Freidenker DV 2002: Aufruf zum Aufbruch Henry Louis Mencken Forum, Büchertisch 1-2 2 3 4-5 6-7 1 Versöhnliche Töne in Paris Das Wochenende vom 16./17. März 2002 war für die Weltunion der Freidenker von grosser Bedeutung. WUF-Exekutiv-Büro Schon am Samstagmorgen trafen sich die Mitglieder des Exekutiv-Büros (entspricht unserem ZV) zu einer vorberatenden Sitzung, denn am Sonntag sollte am Sitz der ("abtrünnigen") Fédération Nationale in Paris der Wiedereintritt dieser grössten französischen Organisation in die Weltunion zur Debatte stehen. Im Exekutiv-Büro war man sich einig darin, diesen grossen Verband wieder aufzunehmen. Einzige Bedingung: Vorbehaltlose Anerkennung der Statuten. Internationaler Rat der WUF Am Nachmittag fand dann die Tagung des Internationalen Rates (entspricht unserer DV) statt. Vertreten waren Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Italien, Österreich und die Schweiz. Zuerst konnten drei weitere französische Departements-Federationen aufgenommen werden (Hérault, Haut-Pyrénées. Landes), womit nun bereits 12 Sektionen DirektMitglieder der WUF geworden sind, neben der Association des LibresPenseurs de France ADLPF, die ihrerseits eine Anzahl Regionalsektionen Fortsetzung von Seite 1 Weltunion der Freidenker zusammen. Der Anlass wird vom Präsidenten der Fédération Nationale (FNF) eröffnet. Er kommt zurück auf die im Laufe der letzten Jahre aufgetretenen Differenzen, gibt sich jedoch versöhnlich und stellt einige Fragen: 1) Wünscht die WUF den Wiedereintritt der FNF? 2) Wenn ja, was sieht sie vor um eine korrekte Rückkehr zu ermöglichen? 3) Einschätzung der weltweiten Lage durch die WUF? 4) Welche Aktionen sind kurz- und mittelfristig geplant, welche Interventionen vorgesehen? Klaus Hartmann, Präsident der WUF gibt Antwort: 1) Ein Wiedereintritt wird allseits begrüsst. 2) Einzige Bedingung ist die Beachtung der aktuellen Statuten. 3) Die Internationale Lage wird auf beiden Seiten analog beurteilt. Angesichts der Gefahr der Vatikanisierung der EU und der von verschiedenen Kreisen angestrebten Übernahme des Konkordatabkommens Elsass-Lothringen – Gleichstellung der öffentlichen mit den privaten (religiösen) Schulen – durch ganz Frankreich und sämtliche EU-Staaten ist ein Zusammenschluss sämtlicher Kräfte des Freidenkertums unabdingbar. 4) Eigentliche Aktionen gehen in der Regel von den Landesverbänden aus, die WUF nimmt daran teil und koordiniert wenn verschiedene Länder betroffen sind. Die anschliessende Aussprache zeigt weitgehende Übereinstimmung, wenn auch gelegentlich gewisse Zweifel an der Aufrichtigkeit und Toleranz des Anderen zum Ausdruck kommen. Immerhin, weltweites Zusammenspannen aller Freidenker ist wünschbar und erforderlich, wenn wir der laizistischen Demokratie zum allgemeinen Durchbruch verhelfen wollen. Der nächste Kongress der französischen Freidenker im Juli in Le Mans wird beschliessen, ob der Wiedereintritt des FNF in die WUF vollzogen wird. Jean Kaech in der WUF vertritt. Eine Kompilation entsteht daraus, dass es Gruppen gibt, die sowohl der Fédération Nationale als auch direkt der Weltunion angehören. Es handelt sich dabei um ein französisches Problem, verursacht durch die parteipolitische Unterwanderung der Fédération Nationale. Ohne strikte parteipolitische Neutralität ist da wohl kaum etwas zu erreichen. Würden sich jedoch alle an die gültigen Statuten halten, wäre das Problem gelöst; heisst es doch dort ausdrücklich: ... "Die Freidenkerbewegung bekennt sich zum Laizismus, zur Demokratie , zum sozialen Fortschritt und zur Weiterentwicklung der gesellschaftlichen Verhältnisse. Sie ist weder von einer politische Partei noch von einer staatlichen Institution abhängig, sondern beansprucht diesen gegenüber völlige Unabhängigkeit."... Auch der Internationale Rat ist einem Wiedereintritt der Fédération Nationale" wohlgesinnt – unter Voraussetzung der Statuten. Quo vadis WUF? An der nächsten Sitzung des Internationalen Rates werden wohl einige Statutenänderungen zur Sprache kommen. So etwa die Neuregelung der Stimmverhältnisse und die Finanzierung grösserer Aktionen, wie sie immer wieder von den Mitgliederverbänden gefordert werden. Ohne massive Aufstockung der Mitgliederbeiträge oder Schaffung eines entsprechenden Sponsorings bleibt das Zukunftsmusik. Vertreter der Fédération der Dordogne erklärten sich bereit, die grundsätzlichen Arbeiten für die Herausgabe eines regelmässigen Organs der WUF zu übernehmen. Ein mehrsprachiges Mitteilungsblatt wäre selbstverständlich von grosser Wirkung und dem Zusammenhang der Freidenker weltweit förderlich. Übrigens gab die WUF schon im Jahre 1913 eine Publikation heraus, 1938/39 erschien monatlich "L'Etoile Rationaliste" und 1948 1956 erschien "La Pensée" (im FVSArchiv in Bern einsehbar). Aussprache mit der FNF Am Sonntag dann kommen die diversen Kontrahenten am Sitz in Paris Zusammen mit dem neuen Sterbehilfegesetz ist auch ein Gesetz zur verbesserten Pflege todkranker Patienten verabschiedet worden. Beide sollen nach der Sommerpause in Kraft treten. Es muss eben beides geben: Besser zugängliche Schmerztherapien und eine Möglichkeit, den Todeszeitpunkt selbst zu bestimmen. Der berechtigte Hinweis auf Missbrauchsmöglichkeiten darf nicht jede Reform blockieren, sonst wird er selbst missbräuchlich. Deshalb muss auch in der Schweiz die Diskussion über die Entkriminalisierung der Sterbehilfe in ähnlichem Rahmen stattfinden, wie die eben beendete über die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs. Reta Caspar 2 FREIDENKER 6/02 Aufruf zum Aufbruch DV 2002 in Grenchen digen Vorstandsmitglied für die beiden Projekte und die vom Vorstand durchgeführten Abklärungen – hat die Versammlung entschieden, das Brasilien-Projekt zu unterstützen. Die ausführenden Organe der FVS, Vorstand und Rechnungsprüfer, sind in den Wahlen bestätigt worden. Jean Kaech, der Unermüdliche, hat die FVS durchs Jahr hindurch in den internationalen Organisationen vertreten und die Abonnemente von Freidenker-Zeitschriften aus halb Europa gepflegt. Exemplare davon in verschiedenen Sprachen konnten am Tage und können bei ihm bezogen – und wenn möglich zuhanden unseres FREIDENKER übersetzt bzw. bearbeitet / kommentiert werden. Als Verwalter unserer Liegenschaft in der Stadt Bern hat Jean Kaech sich wieder mit dem Berner Steueramt herumgeschlagen, (was einen Delegierten auf die Idee brachte, zum mittäglichen Kaffee Ueli des Schreibers Gedicht vom Bären und dem Steuerbeamten vorzulesen). In beachtens- und verdankenswerter Weise hat sich Joseph Bouquet von der Sektion Genf bereit erklärt, die Delegierten das nächste Jahr in Genf zur Tagung, auch in der Nähe des Bahnhofs, zu begrüssen. Er wird auch für Hotelunterkunft für all jene besorgt sein, die die offene Stadt an See und Rhone nicht gleich wieder verlassen wollen oder der grossen Heimreisedistanz wegen können. Über ein kleines Wochenendprogramm wird sich der Schreibende mit dem Einladenden absprechen. Frau Anne-Marie Rey, (Mitglied unserer Berner Sektion und) Initiantin und KoPräsidentin des Vereins für straflosen Schwangerschaftsabbruch, einer Organisation mit kleinem Budget und Sekretariat und grossem, sehr grossem Arbeitsaufwand, hat sich die Zeit genommen, unsere letztjährige Freidenker-Spende persönlich entgegen zu nehmen. Sichtlich bewegt hat sie unsere für unsern Verein respektable Spende verdankt.* Unter Varia hat dann Urs Bernasconi, seines Zeichens Treuhänder und Mitglied der Sektion Zürich, einen kurzen, engagierten und – wie mir scheint: überzeugenden – Abriss über seine Vorarbeiten zu einer Nach- und Einführung der FVS und ihrer Sektionen ins einundzwanzigste Jahrhundert und seine Träger gegeben. Er will eine kleine, effizient arbeitende Gruppe bilden, die aus dem leicht ange- Merci nach Grenchen! Der Sektion Grenchen und ihrem Präsidenten Peter Hess ein herzliches Dankeschön für die Organisation und den freundlichen Empfang samt Souvenir und Gedenkmünze der Stadt Grenchen. Die warme Ambiance am Tagungsort hat wesentlich zur guten Stimmung und fruchtbaren Tagung beigetragen. Der Zentralvorstand FVS staubten Bedächtigenverein Freidenker eine die junge und die jetzt aktive Generation ansprechende Organisation macht. Übers und fürs Internet (vornehmlich) sollen der Gedankenaustausch und die Präsentation wirken, weiträumige Vorschau und laufende Nachführung von Veranstaltungskalender und -kommentaren die Aktualität der Verbandsarbeit und ihren Einfluss fördern. Kurz: Der kulturell und politisch Interessierte soll die kompetente Stellungnahme der Freidenker zu Tagesthemen und Hintergründen ohne große Suche aus den Medien erfahren und sie in seine Überlegungen einbeziehen können. Ich lade alle diejenigen, die diesen Ruf hören, ein, Verbindung aufzunehmen mit Urs Bernasconi Schwamendingenstrasse 39, Postfach 5322, 8050 Zürich Tel. 01/312 50 50, Fax 01/312 50 73, Mail: bvt@swissonline.ch Mit dem Wunsch auf ein Wiedersehen in Genf hat der Vorsitzende die Delegierten und Gäste gegen 15 Uhr in den aufhellenden Nachmittag entlassen. G. Rudolf, Präsident FU Basel * Die Freidenkerspende 2001 erzielte Fr. 10’000.– für den Schweizerischen Verein für Straflosigkeit des Schwangerschaftsabbruchs SVSS. Weitere Spenden zur Unterstützung des Abstimmungskampfs werden gerne entgegengenommen (der Spendenbarometer steht erst auf 370’000.- Franken von rund 900’000.- des Budgets). Die DV 2002 im Ratsaal des Restaurant "Parktheater", zweihundert Schritte östlich vom Bahnhof Grenchen Nord, ist schon vom zeitlos modernen Baustil des Hauses her – mit den warmen Farben des Backsteins in den Fassaden und den hellen, lichtdurchfluteten Räumen mit dem Natur-lackierten Holz, im Restaurant um die raumhohen Fenster, im Saal als geschwungene Decke und um die hoch platzierten südgerichteten Lukarnen – in eine gewisse Aufbruchstimmung versetzt worden. J.L.Caspar, Präsident des Zentralvorstandes FVS, hat die Traktanden zügig voran gebracht; die Mandateprüfung und einer der Berichte aus den Sektionen hätten etwas kürzer ausfallen dürfen. Diskussionslos sind die Jahresrechnungen genehmigt worden, mit kurzer Diskussion die Erhöhungen von Zentralbeitrag (drei Franken / Mitglied) und "Freidenker"Abo’preis (zwei Franken / Mitglied). Vertieft zu reden haben die beiden vorgeschlagenen Spendenprojekte gegeben. Krankte das Berner Projekt "Info’stelle für Palliativmedizin-Angebote" an zu vagen Umschreibungen von Ziel und Weg dazu, sowie Mangel an Informationen über die Leute dahinter, so stützte sich das Projekt "Rio das Ostras", Brasilien, auf die Unterlagen und Ausführungen eines einzigen Mitglieds. Ich halte es darum für verständlich, dass ein Nicht-Eintretens-Antrag mit Verweis auf nähere Prüfung durch den Vorstand und erneute Vorlage an der nächsten DV gestellt worden ist. Auch ist vorgeschlagen worden, ohne konkrete Zielvorgabe zur diesjährigen FreidenkerSpende aufzurufen. Mit den beiden Bedenken, dass ein Spendenaufruf ohne konkretes Projekt die Leute ungleich weniger animiere als eines mit klarem Adressaten, und man besser mit frohem Herzen hier und jetzt Projekte auf Treu und Glauben unterstütze als für ein ganzes Jahr nichts zu tun, – und einem flammenden Appell vom für Vergabungen zustän- Freidenkerspende 2002 Die Delegierten empfehlen Ihnen das Ausbildungsprojekt "Rio das Ostras" (vorgestellt in FD 4/02). In der nächsten Nummer folgen weitere Informationen zum Projekt und ein Einzahlungsschein für das FVSSpendenkonto: 90 -197500 - 0. FREIDENKER 6/02 3 Ein brillanter Freidenker mit scharfer Zunge sachkundiger Techniker und dadurch ein nützlicher Mensch werden, aber es ist unsinnig ihn einen Wissenschaftler zu nennen solange er noch an die "unbefleckte Empfängnis", die Sühne oder die Transsubstan-tiation glaubt. Es ist natürlich möglich anzunehmen, dass diese Dogmen wahr sind, aber nur auf Kosten alle Wissenschaft als Unrat über Bord zu werfen. Des Priesters Grund an diese Dogmen zu glauben, ist nicht nur unwissenschaftlich, es ist sogar wissenschaftsfeindlich. Hier ist er auf allen vier Beinen mit denen, die an Wahrsagerei, christliche Wissenschaft und Chiropraktik glauben." Über Kirchen und Glauben "Die christliche Kirche zeigt in ihrer Position gegenüber den Wissenschaften die Gesinnung eines mehr oder weniger aufgeklärten Menschen des dreizehnten Jahrhunderts. Sie glaubt nicht mehr, dass die Erde flach ist, aber sie ist immer noch davon überzeugt, dass Gebete heilen können, wo die Medizin versagte." "Heirat ist eine wunderbare Stiftung, aber wer möchte wohl gerne in einer Stiftung wohnen." (H.L. Mencken, der ewige Jungeselle, heiratete spät) "Du kannst über die Zehn Gebote sagen was Du willst, aber Du wirst immer wieder auf die erfreuliche Tatsache zurückkommen, dass es nur zehn sind." "Die Sonntags-Schule ist ein Gefängnis in welchem Kinder Busse für das schlechte Gewissen ihrer Eltern leisten." "Es scheint theoretisch zu sein, dass ein Mensch, solange er ein Versager ist, zu den Kindern Gottes gehört, aber so bald er erfolgreich ist, ist er vom Teufel besessen." "Das gläubige Gemüt ist der äusserlichen Beweisführung unzugänglich. Das Höchste das man davon erwarten kann ist eine Selbsttäuschung mit einer anderen zu ersetzen. Es verwirft alle offenkundige Beweisführung als sündhaft." "Die einzig wirklich respektablen Protestanten sind die Fundamentalisten. Bedauerlicherweise sind sie auch offensichtliche Idioten..." Über Gott "Man stelle sich den Schöpfer als schlechten Komiker vor und plötzlich lässt sich die Welt erklären." "Warum soll man so oberflächlich annehmen dass Gott, der vermutlich die Welt geschaffen hat, diese noch weiter leitet? Es ist durchaus denkbar, dass er diese Arbeit beendet hat und die Weiterführung geringeren Göttern übertrug. Auf ähnliche Weise werden viele menschliche Einrichtungen an weit geringere Menschen übertragen. Dies trifft zum Beispiel auf die meisten Universitäten und alle populären Zeitungen zu." "Der Haupt-Beitrag des Protestantismus zum menschlichen Gedankengut ist der massige Beweis, dass Gott eine fade Sache ist." Über die Natur "Die Natur verabscheut einen Trottel." Über Wissenschaft und Religion "Die Bemühungen Wissenschaft und Religion zu versöhnen erfolgen fast nie seitens der Theologen sondern von den Wissenschaftlern, denen es unmöglich war, die mit der Muttermilch eingesaugte Frömmigkeit abzuschüt- Henry Louis Mencken (12. 9. 1880 bis 29.12.1956) war in Amerika geschätzt und etabliert . Der freiheitliche Agnostiker in der Tradition von Thomas Huxley wurde mit mehr als 2000 Rezensionen, Büchern und einer Unzahl von Beiträgen zu einer amerikanischen Legende. Er ist im deutschen Sprachraum so gut wie unbekannt, obwohl seine Vorfahren aus Deutschland stammen. Er war wahrscheinlich der einflussreichste amerikanische Schriftleiter, Verfasser und Sozial-Kritiker der erstem Hälfte des 20. Jahrhunderts. Noch vor dem Ersten Weltkrieg schrieb er sein erstes Buch in englischer Sprache – über Nietzsche. 1918 erschien seine Verteidigung der Frau, die einigen Staub aufwirbelte, weil Henry Louis Mencken behauptete, er könne beweisen, dass Frauen von Natur aus intelligenter seien als Männer. Als Satiriker und verwegener Prosa-Schriftsteller erfreute er sich seines grössten Ruhmes und Einflusses in den 20er Jahren während seiner Zeit als Redakteur des "American Mercury" (1924-33) und vorher des "Smart Set" (1914 -1923). Sein Witz, Sarkasmus, seine treffende Analysen und zündenden Übertreibungen regen noch heute zum Denken und Lachen an. Über das Christentum "So etwas wie einen wahrhaft vorurteilsfreien Christen kann man sich kaum vorstellen. Entweder ist er frei von Vorurteilen, oder er ist ein Christ und je lauter er protestiert, dass er ersteres ist, desto mehr wird es klar, dass er zu den Letzteren gehört." "Ein katholischer Priester der sich der Seismik verschreibt kann durchaus ein teln. Die Theologen, denen solche verwirrende Spaltung abgeht, sind schlau genug einzusehen, dass diese beiden Dinge ewig und unerbittlich widerstreitend sind und dass jeglicher Versuch sie in einen Sack zu schleudern damit endet, dass Eines das Andere aufschluckt. Ein elementarer Bestandteil der Wissenschaft ist die Bereitschaft, eine bestehende Idee aufzugeben, wie grundlegend sie auch sein mag, für eine bessere; der elementare Bestandteil der Theologie ist es ihre Wahrheiten für ewig und unwandelbar hält. Sicherlich gibt die Theologie dem Fortschritt des Wissens immer ein klein wenig nach und nur ein 'Holy Roller' 4 FREIDENKER 6/02 [Mitglied einer nordamerikanischen Sekte , deren Gottesdienst oft zu körperlicher Ekstase führt] in den Bergen von Tennessee würde es heute noch wagen das zu predigen was die Päpste des dreizehnten Jahrhunderts predigten, aber dieses Nachgeben erfolgt immer widerwillig und hinkt deswegen den Geschehen nach. Soweit mir bekannt ist, würgen sogar die liberalsten Theologen noch an wissenschaftlichen Begriffen, die bereits zu meinen Schultagen alltägliche Sache waren." Über Religion "Der Kosmos ist ein riesiges Schwungrad mit 10'000 Umdrehungen pro Minute. Der Mensch ist eine gehetzte Fliege auf einer verrückten Fahrt darauf. Religion ist der Glaube, dass dies alles zu seinem Gunsten geschaffen wurde. Die Zeit kommt unweigerlich wenn die Menschheit den Blödsinn der Religion überwindet, genau so wie sie den Blödsinn ihres Verbündeten, der Magie, überwunden hat. Es ist unvorstellbar, dass diese Welt wirklich zivilisiert ist , solange so viel Unsinn noch überlebt. Sogar in ihrer höchsten Form umschliesst sie Gedanken die gegen allen gesunden Menschenverstand verstossen. Ihre Verteidigung ist nur durch Voraussetzungen und die Annahme von Regeln möglich, von welchen man in keinem anderen Gebiet des menschlichen Denkens je gehört hat. Religion macht natürlich einige Menschen besser, vielleicht sogar viele Menschen. Daran ist nicht zu zweifeln. Sie aber besser zu machen durch das Auffüllen ihrer armen Köpfe mit phantastischem Unsinn ist ein irrationaler und verschwenderischer Vorgang. Der dadurch angerichtete Schaden überwiegt weitgehend das Gute." "Wenn der Mensch besser gemacht werden könnte, oder auch nur glücklicher, durch die Lehre dass zwei plus zwei fünf ergibt, so gäbe es genug Narren die eine solche Methode befürworten würden. Aber sie bliebe trotzdem gesellschaftsfeindlich." "Eine der vernunftwidrigsten aller Traditionen der modernen Gesellschaft ist jene, die besagt, dass religiöse Meinungen respektiert werden sollen. (...) (Diese) Tradition schützt sie und so fahren sie fort mit ihrem Quatsch, ungeprügelt und fast unbelästigt, zum grossen Schaden des gesunden Menschenverstandes und des allgemeinen Anstandes. Dass sie so eine Immunität haben sollten, ist ein Frevel. Es gibt nichts in der Klasse der religiösen Ideen, dass sie über alle anderen erheben sollte. Im Gegenteil, sie sind immer zweifelhaft und oft sehr albern." "Noch gibt es eine sichtbare intellektuelle Würde bei Theologen. Wenige von ihnen wissen etwas das Wert ist zu wissen und nicht viele von ihnen sind sogar ehrlich." Über die Theologie Theologie ist das Bestreben, das Unerkennbare mit Worten des nicht Wissenswerten zu erläutern. Wenn die Theologen nur mit ihren Doktrinen im Einklang wären, dann könnte ihr Einverständnis einen Überzeugungswert haben, ebenso wie ein Einverständnis aller Politiker, dass es die erste Pflicht aller Bürger ist ihnen zu gehorchen und sie zu bewundern, etwas Überzeugungswert hat. Es mag nicht wahr sein, aber es ist zumindest unbeanstandet von allen – mit Ausnahme einer kleinen Fraktion von Häretikern und das ist ja schon etwas." "Glücklicherweise für den gesunden Menschenverstand sind die Theologen nie in der Lage zur Einstimmigkeit zu kommen. Sogar innerhalb von Sekten und unter strengerer Disziplin gibt es ständige Zankereien wie zum Beispiel zwischen den Jesuiten und den Dominikanern. Dadurch ist die Todsicherheit eines Haufens durch die lästerliche Verleugnung der Übrigen aufgehoben und die vernünftigen Menschen können die ganze Bande den Statistiken und dem Teufel überliefern." Viele von Menckens Äusserungen können auch bei Freidenkern anecken. So trat er etwa für die Todesstrafe ein. Als Kind seiner Zeit und Journalist wohnte er einigen Hinrichtungen bei. Er war gegen den elektrischen Stuhl und prangerte die bis heute unmenschliche Qual der unendlichen Verzögerung der Vollstreckung in den USA an . Er setzte sich für den "schnellen" Tod ohne Leiden – durch den Strang – ein, indem er den grausigen Vorgang bis ins letzte Detail beschrieb. Wie ernst es H.L. Mencken mit dem Thema war, illustriert dieser Spruch: "Wenn ich endlich das Schafott besteige, werden dies meine Abschiedsworte an den Sheriff sein: 'Sag über mich, was du willst, wenn ich tot bin, aber vergiss nicht, fairerweise hinzuzufügen: Er hat sich nie zu irgend etwas bekehren lassen.'" Kanton Waadt: Keine Trennung von Staat und Kirche Im Verfassungsentwurf der Waadt wurde in der Präambel der Hinweis auf Gott, wie er im geltenden waadtländer Grundgesetz steht, weggelassen; die neue Verfassung soll nur noch auf dem gemeinsamen Willen der Bürger beruhen. Aber das Begehren nach einer gänzlichen Trennung von Staat und Kirchen fand keine Mehrheit. Die neue Verfassung anerkennt ausdrücklich die reformierte Kirche und die römisch-katholischen Pfarreien als Institutionen des öffentlichen Rechts, die Anrecht auf die finanzielle Unterstützung durch den Staat haben. Neu soll die reformierte Kirche, die sich in der Waadt früher mit "national" bezeichnete, keine Staatskirche mehr sein, was bedeutet, dass die reformierten Pfarrer nicht mehr als Beamte, sondern als Angestellte der Kirche amten. Der jüdischen Gemeinde soll der Rang einer Institution von öffentlichem Interesse (ohne Anspruch auf staatliche Finanzhilfe) zugesprochen werden. Diese Neuerung gab viel zu reden, schliesslich obsiegte die Meinung, dass die jüdische Gemeinde die staatliche Anerkennung erhalten dürfe, diese aber auch weiteren religiösen Gemeinschaften offen stehe, sofern entsprechende Bedürfnisse formuliert würden. Zudem knüpften die Verfassungsräte die Anerkennung an die Bedingung, dass finanzielle Transparenz zu garantieren sei. Damit wollen sie vermeiden, dass zweifelhafte Sekten staatlich anerkannt werden. NZZ 22.5.2002 In unserer Zeit würde dem leidenschaftliche Zigarrenraucher und Biertrinker, sogar der letzte Wunsch vor der Hinrichtung aus Gesundheitsgründen verweigert. Wenn er das erahnt hätte, würde er vielleicht gegen die Todesstrafe eingetreten sein. zusammengestellt von Daniel A. Barth Übersetzung der Zitate: Institute for Humanist Studies, Albany New York www.humaniststudies.org, www. secular.ws Werke von Mencken: Gesammelte Vorurteile Aus dem Amerikanischen von Helmut Winter Insel Verlag, Frankfurt am Main, 2000. Verteidigung der Frau Verlag Georg Müller, München 1923 FREIDENKER 6/02 5 Forum Humanistischer Geist Ich möchte der Redaktion ganz herzlich gratulieren zur tollen April-Nummer des "Freidenker". Die Rede von Saramago in Paris vom 19.1.2002 ist derart genial und inspiriert von einem humanistischen Geist (vor allem in der Art wie er den Tod der Gerechtigkeit auch in unserer bürgerlichen Welt erzählt und begründet), dass man einfach Lust dazu verspürt, diesen Text allen möglichen Leuten zum Bedenken zu geben. Andreas Haenni, Bern Geld für Rüstung – kein Geld für Nahrung Beim Bombenanschlag vom 9. Mai sind in Karachi Franzosen und Pakistani getötet und verletzt worden. Die Franzosen arbeiten in Pakistan im Rahmen eines französischen Rüstungsgeschäftes auf einer Werft, die U-Boote für die pakistanische Marine baut. Neben den U-Boot-Deals, die noch im Gange sind, lieferte Paris der islamischen Atommacht bereits über 120 Mirage Kampfflugzeuge. Mit dem Nachbarstaat Indien, ein Staat, der ebenfalls Atomwaffen besitzt, verhandelt Frankreich über die Lieferung von Mirage 2000-5 Kampfflugzeugen. Wird für den vierten Krieg zwischen Pakistan und Indien gerüstet? Wir Europäer, auch wir Schweizer, die wir Indien und Pakistan aufgerüstet haben, werden dann, wenn es wieder richtig bombt, die Hände in Unschuld waschen und mit dem Roten Kreuz humanitäre Hilfe leisten, wie auf allen Kriegsschauplätzen, die wir zuvor mit Kanonen. Bomben und Granaten beliefert haben. Und auch wenn es nicht zum Krieg zwischen Pakistan und Indien kommen sollte: Bereits heute töten die UBoote und Kampfflugzeuge. In Indien und Pakistan verhungern täglich Menschen, sie sterben an Krankheiten, die ohne weiteres heilbar wären. Aber es fehlt das Geld um Nahrung zu beschaffenund um medizinische Projekte zu finanzieren, wie sie etwa Dr. Beat Richner in Kambodscha realisiert hat. Das Geld in Indien und Pakistan wird für die atomare und konventionelle Rüstung vergeudet. Diese Mittel fehlen in der Landwirtschaft, in Medizin und Schulen. H. Frei, Zürich Büchertisch Recht auf den eigenen Tod Zu allen Zeiten haben Menschen von sich aus ihr Leben beendet. Die Umstände, unter denen sie das tun, und die Art und Weise, wie die Gesellschaft mit dieser Tatsache umgeht, sind historisch gesehen hochgradig variabel. Ist schon der Tod an sich ein Problem, das enormer kultureller Anstrengungen bedarf, um für Individuen und Kollektive erträglich zu werden, so potenziert der Suizid als Sonderfall unter den Todesursachen den Interpretationsaufwand und fordert besondere Regelungen und Praktiken des Umgangs heraus. Das Buch behandelt die Deutungen und die Realitäten der Selbsttötung vom letzten Drittel des 18. bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Entscheidung, sich auf diesen Zeitraum zu beschränken, ist keineswegs willkürlich, sondern umfasst die drei entscheidenden Jahrhunderte des durch die Aufklärung eingeläuteten säkularen Zeitalters. Die Definitionsmacht der Theologen über den Selbstmord nimmt sukzessive ab, die Menschen haben allmählich weniger Vorbehalte ge- gen die Entscheidung zum eigenen Tod, die oft genug kaum mehr nachzuvollziehen sind. Thematisch brisant wird der Selbstmord dort, wo er aus seinem gewohnten Umfeld herausfällt und die ganze Öffentlichkeit angeht: Das gilt etwa für den internationalen Terrorismus oder die Sterbehilfe bei unheilbar Kranken. Dank solcher Streitfälle verschwindet der Selbstmord nicht aus dem Blickfeld der Moderne. Zusammen mit der Fähigkeit, über das Feuer zu verfügen, dürfte die Fähigkeit, sich das Leben zu nehmen, eine der kennzeichnenden Charakteristika des Menschen sein. Die jeden von uns auszeichnende Befähigung zum Selbstmord erscheint als eine der archaischsten menschlichen Erbschaften überhaupt. Das Geschehen des Selbstmords hat die Menschen ziemlich lange verfolgt, sogar heimgesucht, es ist eingesetzt worden, um Glaubenssätze mit Angst zu bewehren und soziale Herrschaft durchzusetzen, war aber auch immer ein Motiv individueller Freiheit und ist als solches genutzt worden. Dafür braucht heute niemand mehr die Fähigkeit, sich zu töten. Es gibt andere Wege, sich als Individuum in Freiheit zu setzen. Baumann zeichnet sehr behutsam den Prozess einer "Sozialisierung" des Selbstmords nach. Dazu stützt sie sich auf ein ungemein breites Material, das von literarischen Zeugnissen und Abschiedsbriefen über Statistiken, Verordnungen, gelehrte Abhandlungen bis zu den zeitgenössischen philosophischen und sozialwissenschaftlichen Diskursen reicht. Dabei wird vor allem deutlich, wie der Selbstmord von der jeweils tonangebende Disziplin dämonisiert wurde. Die Philosophie übernimmt die Abneigung gegen den Freitod von der Theologie – allerdings schon seit David Hume mit deutlich abweichenden Tönen. Als die Philosophie sich mit dem Promi-Ecke "Für den Pessimisten ist das Glas halb leer – für den Optimisten halb voll – für den Materialisten ist es zweimal so gross wie nötig." George Carlin (Amerikanischer Satiriker) 6 FREIDENKER 6/02 Selbstmord arrangiert hat, ist es die junge Soziologie in Gestalt Emil Durkheims, die gegen den Selbstmord als einen Indikator kultureller Degeneration zu Felde zieht. Im 20. Jahrhundert kommt es schliesslich zu einer Inflation des Selbstmords als "kollektivem Erlebnis" in Krieg, Vernichtung und Nachkrieg. Damit ist die Besonderheit des Selbstmords beendet. Nach 1945 werden über das Recht auf den eigenen Tod keine grossen Debatten mehr geführt, es sei denn in Hinblick auf jene mittelbar mit ihm verbundenen Themen. In einem transdisziplinärer Zugriff werden neben den Diskursen – vor allem der Philosophie, Psychiatrie und Soziologie – die oft verschütteten Lebensspuren von Suizidenten freigelegt. Ihren Gegenwartsbezug findet die Geschichte des Suizids in den aktuellen bioethischen Kontroversen um Sterbehilfe. Hier wie dort geht es um das Recht auf den eigenen Tod und die Frage nach dem Wert des Lebens. Die Autorin ist 1959 geboren, Privatdozentin für Neuere Geschichte in Berlin und neben der Wissenschaft im Bereich der philosophischen Lebensberatung engagiert. Ursula Baumann Eine Sozialgeschichte des Selbstmords 448 S., 2001 Verlag Böhlau, Weimar ISBN: 3740011807 EUR 39,90 Uni Basel: Ringvorlesung Politische Religion Hörsaal 17, Petersplatz 1 Do. 6.6.2002 18.15-19.30 Uhr Politik und Religion im israelischpalästinensischen Konflikt Prof. Shlomo Avineri, Jerusalem Do. 13.6.2002 18.15-19.30 Uhr Der Islam als politische Religion Prof. Bassam Tibi, Göttingen Do. 20.6.2002 18.15-19.30 Uhr Die weibliche Hoffnung der Welt: Zum Verhältnis von Politik, Theologie und Frauenbewegung PD Dr. Andrea Günter, Freiburg i.Br. Do. 27.6.2002 18.15-19.30 Uhr Religiöser Fundamentalismus und der "Kampf der Kulturen" Prof. Martin Riesebrodt, Chicago Do. 4.7.2002 18.15-19.30 Uhr Zivilisierte Religion. Zur Rolle der Volkskirchen in pluralistischen Gesellschaften Prof. Albrecht Grözinger in den Sektionen Basel (Union) Jeden letzten Freitag im Monat ab 19 Uhr: Freie Zusammenkunft im Restaurant "Storchen" Basel. Jeden 2. Dienstag im Monat: Vorstandssitzung um 19 Uhr. Bern Samstag, 22. Juni, ab 15 Uhr R zur Sommersonnenwende R Grillfest im Garten des Freidenkerhauses in Bern Auch Auswärtige sind herzlich eingeladen. Anmeldung bis 20 Juni an Tel. 031 372 56 03 (Kaech) oder 031 312 04 07 (Anrufbeantworter) Mittelland Samstag, 15. Juni 15 Uhr Hauptversammlung im Hotel"Emmental", Tannwaldstr. 34 , Olten Schaffhausen Jeden 3. Donnerstag im Monat 20 Uhr, Freie Zusammenkunft im Rest. "Falken", Schaffhausen Winterthur Mittwoch, 5. Juni 19.30 Uhr Diskussionsabend: Thema: "Moderne Kunst" Moderation: Bruno Stutz im Hilfdi-Club, Technikumstrasse 90 Sonntag, 16. Juni ab 10.00 Uhr Freidenkerzmorge bei unseren FVSKollegen Niki und Annamarie Locher im Rest. "Edelweiss", Bazenheid Abfahrt Winterthur Archplatz: 9.15h Anmeldung, Mitfahrwünsche und -angebote bitte bis Do. 13. Juni an Tel. 052 337 22 66 Zürich Dienstag, 11. Juni 14.30 Uhr Freie Zusammenkunft Thema: "Einsamkeit" Moderation: Werner Strebel Restaurant Schweighof Schweighofstr. 232, 8045 Zürich Sonntag, 16. Juni 9.30 Uhr Gemeinsames Frühstück Restaurant Schweighof Details und Anmeldung siehe pers. Einladung J. Bretschneider, H.-G. Eschke Lexikon freien Denkens Angelika Lenz Verlag 31535 Neustadt Erste Lieferung sofort erhältlich 180 Seiten mit Sammelmappe Fr. 34.- inkl. Versand. Bezugsquelle für die Schweiz: Lexikon freien Denkens Freidenker Zürich Postfach 7210 8023 Zürich Sonntag, 30. Juni Grillfest in Studen Anno 1502 Anno 2002 Details und Anmeldung siehe pers. Einladung FREIDENKER 6/02 7 FVSFreidenker-Vereinigung der Schweiz Mitglied der Weltunion der Freidenker und der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union TrauerFeiern Basel (Vereinigung) 061 42112 80 Basel (Union) 061 321 39 30 oder 061 601 03 23 Bern 034 402 45 27 oder 031 372 56 03 Grenchen 076 53 99 301 oder 032 645 38 54 Luzern und Innerschweiz 041 420 45 60 oder 041 440 76 36 Schaffhausen 052 337 22 66 St. Gallen 052 337 22 66 Vaud Waadt 026 660 46 78 ou 022 361 37 12 Winterthur und Thurgau 052 337 22 66 Zürich Natel 079 646 20 64 Zentralsekretariat FVS 032 641 26 24 oder 052 337 22 66 falls unter der regionalen Nummer niemand zu erreichen ist. Regional- und Orts- Gruppen Freidenker-Vereinigung Sektion Basel und Umgebung Postfach 302, 4012 Basel *auch Fax Präsidentin: Y. Andrek 061 401 35 19* Vizepräsidentin: B. Bisig 061 321 31 48* Kassier: R. Wenger Tel. 061 692 86 27 Fax 061 692 86 28 Mitgliederdienst: R. Frey 061 421 12 80 Freidenker-Union Region Basel USF Postfach 4471, 4002 Basel Präsident: 061 601 03 43 (G. Rudolf) Auskünfte, Informationen: 061 321 39 30 oder 061 601 03 23 Mitgliederdienst, Krankenbesuche, Bestattungen: 061 321 39 30 Postkonto: 40-4402-5 Bestattungsfonds: 40-4007-5 Ortsgruppe Bern Postfach 554, 3550 Langnau Präsident/Auskünfte: Daniel Aellig: 034 402 45 27 Mitgliederdienst: J. Kaech 031 372 56 03 Libre Pensée de Genève ASLP Genève, J.P. Bouquet 27 ch. des quoattes, 1285 Avusy 022 756 40 49 (tél. et fax) Sektion Grenchen und Umgebung Postfach 451, 2540 Grenchen Auskünfte: Peter Hess, Präsident: 032 645 38 48 oder 076 376 38 48 Mitgliederdienst, Krankenbesuche: Lotti Höneisen: 076 53 99 301 Regionalgruppe Luzern-Innerschweiz Präsident: E. Ochsner 041 440 76 36 Postfach 2908, 6002 Luzern Sektion Mittelland Postfach 637, 4600 Olten Präsident: Willi Zollinger 062 293 39 30 Freidenker Schaffhausen Postfach 186, 8222 Beringen 052 685 13 62 (Marcel Bollinger) Regionalgruppe St. Gallen Haldenweg 37, 9100 Herisau Tel. 071 351 29 81 (S. Breitler) Association vaudoise de la Libre Pensée Case postale 131, 1000 Lausanne 17 Secrétariat: 026 660 46 78 Président: J.P Ravay 022 361 94 00 Ortsgruppe Winterthur Büelrain 4, 8545 Rickenbach ZH 052 337 22 66 (J.L. Caspar) Ortsgruppe Zürich Postfach 7210, 8023 Zürich Präsident: W. Strebel 055 414 23 63 oder Natel 079 646 20 64 Familiendienst: M. Dobler 01 341 38 57 FREIDENKER - BIBLIOTHEK Zürich, im Sozialarchiv Stadelhoferstr. 12 (Nähe Bellevue) Bücherausgabe: Mo. - Fr. 10–20 Uhr Sa. 10–13 und 14–16 Uhr Auskunft: Tel. 01 251 80 66 FVS Zentralsekretariat Zentralkasse Adressänderungen an: Büelrain 4 8545 Rickenbach Zuschriften an den Vorstand, Auskünfte, Adressänderungen, Materialbestellungen an: Zentralsekretariat FVS Postfach 217 CH-2545 Selzach Tel. 032 641 26 24 Fax 032 641 26 25 Internet: www.freidenker.ch Postkonto: 84-4452-6 Impressum Redaktion Reta Caspar Rainweg 9 Tel. 031 911 00 39 3052 Zollikofen e-mail: reta.caspar@swissonline.ch Redaktionsschluss 15. des Vormonats Jahresabonnement Schweiz: Fr. 25.– inkl. Porto Ausland: Fr. 30.– inkl. Porto (B-Post) Probeabonnement 3 Monate gratis Bestellungen, Adressänderungen und Zahlungen bitte an das Zentralsekretariat FVS. Druck und Spedition Basler Druck+Verlag AG, bdv Postfach, 4010 Basel ISSN 0256-8993, Ausgabe 6/2002 Namentlich gekennzeichnete Beiträge können, aber müssen nicht mit der Ansicht der Redaktion übereinstimmen. 8545 Rickenbach AZB