Freidenker 11/2001.pdf

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(file: @@Freidenker-200111.pdf@@)Trennung von Staat und Islam algische Punkt bei islamischen Konservativen einerseits und Extremisten andererseits. Die Trennung von Staat und Religion ist auch in Israel nicht vorhanden. Die Israelis haben deshalb bisher auch keine Staatsverfassung, weil sie nämlich auf erbitterten Widerstand der Orthodoxen stossen. In Saudi-Arabien etwa gibt es nicht einmal Ansätze einer solchen Diskussion. Die Trennung von Staat und Religion ist ein sehr westlicher Wert, ohne den Demokratie aber nicht funktionieren kann. Der iranische Präsident Khatami versucht derzeit die "Aussöhnung zwischen Freiheit und Religion". Er gibt zu, dass es mit der Aussöhnung von Religion und Freiheit, sprich Demokratie, im islamischen Raum bislang nicht weit her ist. Aber es gibt auch Stimmen, die sagen, der Koran regle zwar sehr stark das persönliche Leben jedes Muslim, aber er lasse den Muslimen die Wahl, ihre Staatsform selbst zu wählen. Im Iran wird darüber eine sehr lebendige Diskussion geführt, auf einem hohen Niveau. Die Widerstände unter den Geistlichen sind jedoch massiv. In der islamischen Welt wird die Diskussion über den jüngsten Terror zur Frage führen müssen, ob die Religion überhaupt was im Staat zu suchen hat. Die islamische Welt hat andere historische Erfahrungen gemacht als wir. Was bei uns zur Trennung von Kirche und Staat geführt hat, waren letztlich die traumatischen Erfahrungen im Dreissigjährigen Krieg (1615-45), wo zwei Konfessionen aufeinander eingeschlagen haben und in Teilen Europas die Hälfte der Bevölkerung getötet wurde. Und natürlich spielen andere historische Entwicklungen wie die Aufklärung, die Entdeckung Amerikas u.s.w. eine Rolle. Im Islam gab es weder diese Art von Glaubenskriegen noch andere gesellschaftliche Brüche. Für gläubige Muslime ist der einzige historische Bruch immer noch die Offenbarung Mohammeds, welche die Zivilisation von Barbarei schied. Mohammed selbst war aber nicht nur Prophet, wie zum Beispiel der christliche Jesus, sondern Politiker und erfolgreicher Führer. Die Muslime haben deshalb den Gedanken, Gesellschaft und Staat zu trennen, erst im 19. Jahrhundert mit dem engeren Kontakt zu Europa kennengelernt. Er tauchte zunächst in der Türkei auf und gipfelte in der Abschaffung des Kalifats. Kemal Atatürk versuchte, die Religion aus dem Staat herauszuhalten. Aber statt die Trennung von Staat und Religion zu forcieren wurde in der Folge in den muslimischen Ländern immer die kulturelle Blütezeit des Islams und ihre Toleranz in den Vordergrund gerückt. Eine Überlegenheitsdiskussion im Sinne von "the west is the best" bestätigt heute in der arabischen Welt das Vorurteil, das dort besteht: Dass der Westen – allen voran die Amerikaner – mit seinem Sendungsbewusstsein versucht, der islamischen Welt westliche Werte und Normen aufzudrücken. In der Diskussion mit Vertretern einer anderen Kultur ist es deshalb zunächst wichtig, sie als gleichwertig akzeptieren. Alles andere führt zu Misstrauen und zu Ohnmachtsgefühlen. Bei Extremisten wird dieses Misstrauen dann zu Hass. Aber es gibt nicht nur Extremisten sondern auch arabische Intellektuelle, deren Kritik am Westen bei weitem rationaler und differenzierter ist. Sie kritisieren die wirtschaftliche und politische Hegemonie der Amerikaner. Sie thematisieren die Ausbeutung des Orients zugunsten des Westens. So zum Beispiel die Tatsache, dass die Amerikaner den Preis des Öls bestimmen. Ein Fortsetzung S. 2 Die bedeutendste westliche Errungenschaft sind die allgemeinen Menschenrechte. Auch in der islamischen Welt hat es Bestrebungen gegeben, grundsätzliche Menschrechte aus den islamischen Grundauffassungen herzuleiten. Es gibt sogar eine islamische Menschen-rechtscharta, die 1990 in Kairo verkündet worden ist. Diese hat sich aber weder bei den Regierungen noch bei einfachen Menschen durchgesetzt. Warum? Eines der grundlegenden Menschenrechte ist die Trennung von Religion und Staat. Wenn eine Religion das alleinige Recht hat, dann werden andere Gemeinschaften ausgeschlossen und politisch als zweitrangig erklärt. Das ist unvereinbar mit Demokratie. Über die Trennung von Religion und Staat wird in der islamischen Welt gestritten, so in Ländern wie Ägypten, aber auch in Pakistan. Das ist der neur- THEMEN in diesem FREIDENKER Trennung von Staat und Islam Kairoer Erklärung... Freidenker-Umschau Fristenregelung Heilige Kriege 1-3 2 3 3 4-5 FREIDENKER 11/01 1 Forts. v. S. 1 Punkt mit dem auch Bin Laden argumentiert. Dem Westen wird auch – nicht zu unrecht – Heuchelei vorgeworfen. Einerseits sagt er ökonomisch schlecht dastehenden Staaten: Ihr müsst Demokratie aufbauen – verlangt aber nichts dergleichen z.B. von Saudi-Arabien. Weil Saudi-Arabien ein wichtiger Wirtschaftspartner ist, wird bei diesem nach Afghanistan repressivsten Staat Nachsicht geübt. Auch Israel, das kaum eine Resolution der UNO – mit Ausnahme der Resolution in der die Gründung Israels beschlossen wurde – umgesetzt hat, wird geschont. Wenn andere Staaten sich so verhalten, wird ihnen mit Sanktionen gedroht. In ihren Staaten fordern arabische Intellektuelle vor allem politische Spielregeln und Menschenrechte ein, ganz nach westlicher Vorstellung. Allerdings müssen u.a. in Ägypten Leute, die sich für demokratische Reformen einsetzen, befürchten, selbst Opfer des islamistischen Terrors zu werden. Manche arabischen und zentralasiatischen Regierungen benutzen zudem den Kampf gegen den Islamismus, um gleichzeitig die gesamte Opposition auszuschalten. So kam es in Ägypten zu einer Mobilisierung für die Menschenrechte der Extremisten, für faire Prozesse u.s.w. Und natürlich gibt es unter arabischen Intellektuellen auch Selbstkritik. Sadeq al- Azm, ein syrischer Philosoph, der in seinen Schriften mit arabischer Mentalität, Selbstüberschätzung und mangelnder Selbstkritik ins Gericht ging, wurde allerdings heftig angegriffen. Erschwerend wirkt die Tatsache, dass im Nahen Osten Verschwörungstheorien weit verbreitet sind. Verschwörungstheorien sind oft ein Zeichen von mangelndem Selbstbewusstsein: Man schaut nicht, was man allenfalls selber falsch macht, sondern immer nur nach aussen, um dort die Schuldigen zu suchen. Unter solchen Bedingungen sind westliche Werke wie Huntingtons Buch "Kampf der Kulturen" wenig hilfreich, möglicherweise sogar kontraproduktiv: Sie könnten zu einer selffulfilling prophecy werden, geschürt von islamischen Extremisten. Katharsis in der arabischen Welt? Vielleicht kommt es aber nun zu einer Katharsis in der arabischen Welt, wie es Europa durch den Dreissigjährigen Krieg erlebt hat. Vielleicht erkennen die Moslems: Wenn wir so weiter machen und Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam Am 5. August 1990 verkündeten mehr als 50 Aussenminister islamischer Staaten im Namen der Mitglieder der Islamischen Konferenz die "Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam". In der Präambel der 25 Artikel umfassenden Erklärung betonen die Autoren, dass die grundlegenden Rechte und Freiheiten "verbindliche Gebote Gottes" seien und deshalb jeder Mensch individuell für ihre Einhaltung verantwortlich und deren Missachtung und Verletzung eine schreckliche Sünde sei. Laut Artikel 1 sind alle Menschen "gleich an Würde, Pflichten und Verantwortung, und das ohne Ansehen von Rasse, Hautfarbe, Sprache, Geschlecht, Religion, politischer Einstellung, sozialem Status oder anderen Gründen". Das klingt ähnlich der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948, die Grundlage für das Menschenrechtsverständnis westlicher Demokratien ist. Doch in weiteren Artikeln löst sich diese Ähnlichkeit in einen Gegensatz auf. Denn laut Artikel 25 unterstehen alle Rechte und Freiheiten der islamischen Scharia (religiöses Gesetz), welche als "die einzig zuständige Quelle für die Auslegung und Erklärung jedes einzelnen Artikels dieser Erklärung" bezeichnet wird. Menschenrechte werden umgedeutet In Artikel 2 der Kairoer Erklärung wird das Recht eines jedem Menschen auf Leben garantiert. Es ist demnach verboten, einem anderen das Leben zu nehmen; der Zusatz allerdings relativiert: Ausser wenn es die Scharia verlangt. Auch das Recht auf körperliche Unversehrtheit wird garantiert, und jeder Staat ist verpflichtet, es zu schützen. Doch auch dieses Recht darf gebrochen werden, wenn ein von der Scharia vorgeschriebener Grund vorliegt. Es wird somit deutlich, dass die Kairoer Erklärung nicht wirklich Menschenrechte nach dem Verständnis der Erklärung von 1948 garantiert, sondern diese vielmehr in Verbindung mit der Scharia gezielt umdeutet. Aus der Sicht der Fundamentalisten lässt sich jede Schreckenstat gegenüber Nicht-Muslimen mit dem Hinweis auf die Menschenrechte nach dem Willen der Scharia begründen, von den Terrorhandlungen gegen Christen auf den Molukken, Philippinen und im Sudan, über die Ahmadiyya in Pakistan oder die Baha'i im Iran, der drohenden Vollstreckung der Todesstrafe wegen Glaubensabfall in Jemen oder die Verfolgung und Verhaftung von Konvertiten in den Urlaubsländern Komoren und Ägypten. Ja selbst eine Entführung oder Verschleppung wie im Sudan oder in Indonesien, die diese Erklärung in Artikel 11 verurteilt, kann unter Berufung auf diese Erklärung gerechtfertigt werden. Und wie leicht ist unter Hinweis auf das Verbot der Verführung zu anderen Religionen zu erklären, dass in der Türkei seit 1923 keine Kirche mehr gebaut werden konnte oder 1997 in den Klöstern des Tur Abdin in Ostanatolien die syrisch-orthodoxe Kirchensprache quasi zwangsläufig verboten werden musste. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) warnt deshalbdavor, die Grund- und Menschenrechte Bedingungen zu unterwerfen, die mit der historischen und kulturellen Eigenart oder Rolle einer Gesellschaft begründet werden. Denn so könnten Menschenrechte als Herrschafts- und Propagandamittel instrumentalisiert werden. Quelle: www.igfm.de die Religion sich weiter in den Staat einmischen lassen, können wir uns nicht weiterentwickeln. Es macht keinen Sinn auf die Konservativen zu hören. Wir müssen nach vorn schauen. Dazu müssen wir nicht alles, was die Gesellschaft im Westen hervorgebracht hat übernehmen: Nicht die Vereinsamung, nicht die Zerstörung der Familie, denn das ist für orientalische Gesellschaften ab- schreckend. Voraussetzung ist aber, dass die USA und der übrige Westen in diesen Wochen und auch künftig beweisen, dass sie nicht gegen den Islam und die Muslime antreten, sondern gegen einige Terroristen im islamischen Raum. rc Quelle: Interview mit dem Islamwissenschaftler Gernot Rotter in taz vom 8.10.2001 2 FREIDENKER 11/01 Freidenker-Umschau Serbien In Serbien ist der kürzlich zurückgekehrte 60-jährigen Prinz Aleksandar zum Hoffnungsträger der Monarchisten geworden. Fast gleichzeitig hat die serbische Regierung per Dekret den Religionsunterricht in den staatlichen Schulen nach 55 Jahren wieder eingeführt. Ab diesem Herbst können die SchülerInnen beziehungsweise deren Eltern entscheiden, ob die Kinder in den ersten Klassen der Grund- und Mittelschulen Religion als Wahlfach nehmen wollen. Alternativ wird Demokratiekunde angeboten. Beide Ereignisse scheinen wesentliche Elemente in der Auseinandersetzung zwischen dem jugoslawischen Präsidenten Kostunica und dem serbischen Präsidenten Djindjic zu sein.Kostunica versucht offenbar, das ideologische Vakuum in der Bevölkerung mit Religion zu füllen, während Djindjic Serbien eigentlich von jeglicher Ideologie zu befreien sucht und parlamentarische Demokratie und freie Marktwirtschaft anstrebt. Beobachter befürchten, dass Kostunica sich an der Spitze behaupten werde und Serbien sich wieder mittelalterlichen Werten statt der Zukunft zuwenden könnte. Dazu förderlich ist die allgemeine Armut, für die das Volk Djindjic und seine Reformen verantwortlich macht. taz 7.8.2001 IHEU-Mitglieder Tschechien Aus den Zensusdaten 2001 geht hervor, dass 32% der tschechischen Bevölkerung sich zu einer Kirche bekennen (29% zur Römisch-katholischen). Verglichen mit 1991 hat dieser Anteil um 13% abgenommen. Das bedeutet aber nicht, dass die übrigen 68% Atheisten wären, sondern lediglich, dass 68% der Bevölkerung die absolute Gewissensfreiheit in Anspruch nehmen, sich eben zu nichts zu bekennen. Im 20. Jahrhundert sind Humanisten und Freidenker in Tschechien unterdrückt und in drei Etappen enteignet worden. Währenddem der katholischen Kirche nach der Wende 1989 offenbar sehr grosszügig restituiert worden ist, sind aber die Freidenker bisher leer ausgegangen. Die tschechischen Freidenker weisen darauf hin, dass in Tschechien freidenkerische Vereinigungen und Kirchen nicht gleich behandelt werden: ˜ Kirchen sind dem Departement für Kultur zugeordnet, freidenkerische Organisationen dem Departement für innere Angelegenheiten. ˜ Mehr als zwei Drittel der Ausgaben der Kirchen (Schulen, Universitäten, Kultusgebäude, soziale Aktivitäten) werden via Steuern von Konfessionslosen bezahlt. ˜ Angebote für Konfessionslose sind auch in den Medien praktisch inexistent, während sich kirchliche Angebote ausbreiten, wodurch die ganze Gesellschaft einer staatlich finanzierten Indoktrination ausgesetzt ist. ˜ Eine Mehrheit der BürgerInnen wird also diskriminiert und bezahlt diese Diskrimination mit Steuergeldern. ˜ Staatliche Stellen, insbesondere das Kulturdepartement, lehnten Gleichstellungsansprüche der Konfessionslosen bisher ab. ˜ Derzeit sind Gesetze in Vorbereitung, welche den privilegierten Status der Römisch-katholischen Kirche weiter festigen werden. Die tschechischen Freidenker fordern die Eliminierung dieser Ungleichbehandlung noch vor dem Beitritt Tschechiens zur EU. rc Auszüge aus einem Referat von Josef Haubelt und Frantisek Fabian, Delegierte der tschechischen Freidenker an einer IHEU-Tagung im Sommer 2001 Mazedonien In Mazedonien bilden Muslime und orthodoxe Gläubige die beiden grössten Glaubensgemeinschaften, daneben gibt es aber noch Katholiken, Juden und Methodisten. Bei den Orthodoxen spielt die Kirche eine ausschlaggebende Rolle für die Konstitution des Nationalbewusstseins: Die Stellung der Kirche definiert die Stellung der Nation entscheidend mit. 1957 war ihr von Staatschef Tito das Prädikat "autokephal" zugestanden worden und damit die Anerkennung als Nation. Die Kirche hat von Beginn der Unabhängigkeit an versucht, sich als Nationalkirche der Mazedonier zu verankern, so in der Verfassung von 1991. Mit den Verfassungsänderungen von 1994, in der die orthodoxe Kirche im Artikel 19 als Nationalkirche anerkannt wird, ist ihr dies gelungen. Seither fordern die islamische Gemeinschaft zusammen mit den Katholiken und den anderen Glaubensgemeinschaften die Gleichstellung der Religionsgemeinschaften im Staat. Seit Ausbruch der Konflikte versuchen sie zudem, in einer gemeinsamen Resolution auf die Gläubigen einzuwirken, nicht zu den Waffen zu greifen. Anfang Juni dieses Jahres haben sich die Repräsentanten der Kirchen offenbar in Zürich getroffen und tatsächlich eine gemeinsame Resolution mit den Orthodoxen für die Bewahrung des Friedens zu Stande gebracht. Allerdings hätten seither orthodoxe Priester wiederholt Waffen gesegnet. Es sieht aus, als seien die Religionen nicht im Stande, der Dynamik des Krieges entgegenzustehen. Um das Gegenteil zu beweisen, müsste insbesondere die orthodoxe Kirche ihre Position verändern. taz 30.7.2001 Fristenregelung Freidenkerspende 2001 Spenden auf das FVS-Spenden-Konto PC 90 -197500 - 0 werden bis Ende Dezember zu Gunsten der Schweizerischen Vereinigung für einen straflosen Schwangerschaftsabbruch SVSS entgegengenommen. FREIDENKER 11/01 3 "Heilige" Kriege Wenn wir heute einigermassen entsetzt vor der Tatsache stehen, dass ein Usama bin Laden den heiligen Krieg der Muslime gegen die gesamte westliche Welt ausruft, müssen wir uns bewusst sein, dass auch in unserer Geschichte Perioden massivster Gewaltpropaganda und -anwendung gegen die östliche Welt gegeben hat. Im 11. Jahrhundert verbanden sich in Europa zwei geistige Strömungen: Einerseits nahm der Gedanke der Pilgerschaft ins "Heilige Land" im Zuge der Vertiefung der Frömmigkeit zu und stiessen die damals noch kleinen Pilgerschaften bei türkischen Stämmen immer mehr auf Widerstand und Feindseligkeit, andererseits erstarkte die Idee eines als notwendig und berechtigt betrachteten heiligen Krieges gegen die Heiden. 1. Kreuzzug 1096-99 Als 1071 der türkische Stamm der Seldschuken den christlichen Kaiser von Byzanz, Romanos, entscheidend schlug und daraufhin die Städte Nikaia, Smyrna, Palästina, Jerusalem und Antiochia erobern konnte, kam die christliche Propaganda in Gang. Den Muslimen wurde vorgeworfen christliche Kultstätten zu entweihen und die christliche Bevölkerung abzuschlachten. Auf der Synode von Clermont im Jahre 1095 rief der Papst Urban II , nach dem Chronisten Robert der Mönch, mit den folgenden Worten zum Kreuzzug auf: "Sie beschneiden die Christen und das Blut der Beschneidung giessen sie auf den Altar oder in die Taufbecken. Es gefällt ihnen, andere zu töten, indem sie ihnen die Bäuche aufschneiden, ein Ende der Därme herausziehen und an einen Pfahl binden. Unter Hieben jagen sie sie um den Pfahl, bis die Eingeweide hervordringen und sie tot auf den Boden fallen. Ihr solltet von dem Umstand berührt sein, dass das Heilige Grab unseres Erlösers in der Hand des unreinen Volkes ist, das die heiligen Stätten schamlos und gotteslästerlich mit seinem Schmutz besudelt." Diese Art der Propaganda, das Versprechen auf Vergebung der Sünden, die Aussicht auf das ewige Leben und nicht zuletzt die Hoffnung auf weltliche Reichtümer, Kreuzfahrer beim Angriff auf moslemische Reiter aus den Sektionen schafften es, die Menschen für den Kreuzzug zu begeistern. Deus lo volt, Gott will es, wurde zum Ruf der Massen. Die erste Kreuzfahrergruppe unter der Führung des Eremiten Peter von Amiens, der die Massen mit seinen Kreuzzugspredigten begeisterte, setzte sich mit einer Truppenstärke von mehreren Zehntausenden Kämpfern in Bewegung. Da es sich bei dieser Gruppe um kein ausgebildetes Heer handelte, sondern um einvielfältigen Todesarten zu berichten." Den Kreuzfahrern blieb aber wenig Zeit sich über ihren Sieg zu freuen. Das türkische Heer war bis Antiochia vorgerückt und belagerte nun die Kreuzfahrer. Die Türken schlossen die Stadt vollkommen ein. Hunger und Krankheit dezimierten die Reihen der Kreuzfahrer erheblich. Etliche der Ritter hatten bereits ihre Pferde verzehrt und ihre Waffen verkauft. Das Elend war unbeschreiblich. Am 28. Juni Bibelillustration, ca.1200; Königliche Bibliothek Den Haag fache Männer aus den unteren Schichten, endete dieser Kreuzzug im Fiasko. Im gleichen Jahr noch brach das Ritterheer auf: Zwischen 100'000 und 600'000 Kreuzfahrer waren bereit Jerusalem für das Christentum zu gewinnen – nur etwa ein Zehntel sollte diese Eroberung erleben. Auf verschiedenen Routen rückten die Kreuzzfahrertruppen nach Konstantinopel vor, um sich dort zu sammeln. Im Mai 1097 kam es zur Schlacht gegen die Seldschuken. Die Christen behielten die Oberhand. Der Autor der Gesta Francorum berichtet: "Wie sie die Berge herunterkamen, wurden sie von unseren Männern enthauptet. Sie warfen die Köpfe der Erschlagenen mit Schleudern in die Stadt, um Schrecken unter der türkischen Garnison zu verbreiten." Auf dem Weiterzug nach Osten wurde unter anderen die Stadt Antiochia eingenommen. Was folgte war ein Gemetzel unter der Bevölkerung. Der Chronist Raimund von Aguilers zieht Bilanz: "Wir werden nicht über das Ausmass der Beute berichten. Aber was du dir auch vorstellst, du musste etwas dazurechnen. Wir können die Zahl der abgeschlachteten Türken und Sarazenen nicht schätzen, und es wäre quälend, über die neuen und 1098 fiel die endgültige Entscheidung. Die halb verhungerten Kreuzfahrer griffen mit ihren wenigen Pferden das türkische Heer an. Die mit dem Mut der Verzweiflung kämpfenden Christen schlugen die Türken in die Flucht. Die Kreuzfahrer konnten sich jetzt endgültig in der Stadt einrichten. Sie plünderten sie und schlachteten die meisten ihrer Bewohner ab. Am Abend des 7. Juni 1099 schlugen 20'000 der mehr als 100'000 aufgebrochenen Kreuzritter ihr Lager in der Nähe von Jerusalem auf. Die Kreuzfahrer begannen mühsam damit, Belagerungsmaschinen zu bauen. Erneut wurden sie von Hunger und Durst geplagt, zudem kam es fast täglich zu kleineren Gefechten. Sobald die "Pilger" die Belagerungsgeräte fertig gestellt hatten, begannen sie mit dem Sturm auf die Stadt. Am 15. Juli eroberten die "Truppen Gottes" Jerusalem. Was folgte, war eines der dunkelsten Kapitel der christlichen Geschichte: Die Soldaten metzelten in Jerusalem alles nieder, was ihnen über den Weg lief. Albert von Aachen berichtet: "Nach dem fürchterlichen und blutigem Hinmorden der Sarazenen, von denen dort (im Tempel) zehntausend erschlagen wurden, kehrten die Christen sieg- 4 FREIDENKER 11/01 reich vom Palast zur Stadt zurück und machten nun viele Scharen von Heiden, die in ihrer Todesangst versprengt durch die Gassen irrten, mit dem Schwert nieder. Weiber, die in die befestigten Häuser und Paläste geflohen waren, durchbohrten sie mit dem Schwert. Kinder, noch saugend, rissen sie an den Füssen von der Brust der Mutter oder aus den Wiegen und warfen sie an die Wand und auf die Türschwellen und brachen ihnen das Genick. Andere machten sie mit den Waffen nieder, wieder andere töteten sie mit Steinen. Kein Alter und kein Geschlecht der Heiden wurde verschont." Nachdem die Bevölkerung ausgerottet war, zogen die Kreuzfahrer unter Freudentränen zur Grabeskirche ihres Herrn Jesus Christus, lobpreisten Gott und beruhigten somit ihr Gewissen. An die Spitze des neuen Königreiches von Jerusalem wurde nun Gottfried von Boullion gewählt. Der erste Kreuzzug war damit beendet. Er hatte etwa eine Million Menschenleben gekostet. 2. Kreuzzug 1147-49 Im Jahre 1144 kam es zur Rückeroberung des Keuzfahrerstaates Edessa durch den Fürst von Mossul. Dieser Schock lieferte die Grundlage für den zweiten Kreuzzug. Propagiertes Ziel des Unternehmens war die Rückeroberung von Edessa mit den Parolen "Im Tod des Heiden sucht der Christ seinen Ruhm, weil Christus verherrlicht wird" und "Vollständige Ausrottung der Heiden oder sichere Bekehrung". Der französische König Ludwig VII. und der deutsche König Konrad III. wurden für den Kreuzzug gewonnen. König Ludwig reagierte mit harten Strafen gegen die Plünderer und vermied so grössere Konflikte mit Byzanz. Bei Dorylaion wurden die von Hunger geschwächten Deutschen von einem sarazenischem Heer angegriffen. Die Kreuzfahrer erlitten eine bittere Niederlage, das deutsche Heer wurde fast vollständig vernichtet. Gerade mal ein Fünftel des Heeres konnte sich nach Nikaia retten, darunter auch König Konrad. Den der Küste entlang gereisten "Pilgern" erging es nicht besser, denn auch sie wurden nahezu völlig aufgerieben. Das eigentliche Ziel der Kreuzfahrer, Edessa, war mittlerweile von Nur adDin vorsorglich in Schutt und Asche gelegt worden. Nur ad-Din hatte ge- ahnt, dass die Kreuzfahrer kommen würden, um die Stadt zurückzuerobern. Diese mussten sich jetzt ein neues Ziel aussuchen. Im Juni versammelten sich der Hochadel des Königreiches von Jerusalem und die Kreuzfahrer in Akkon, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Man entschied sich ausgerechnet für Damaskus, den einzigen moslemische Staat, der wegen seiner Feindschaft mit Nur ad-Din Freundschaft mit den Christen suchte. Am 24. Juli eröffneten die Christen die Belagerung von Damaskus. Doch das ganze Unternehmen endete in einem Debakel. Der Chronist Wilhelm von Tyrus: "Jeder der herauskam, wurde von einem Pfeilregen oder dem Stoss einer Lanze getroffen (...) die Damaszener töten alle, die sie fangen konnten, und schleppten die Köpfe davon, um die Belohnung dafür zu fordern. Eine grosse Anzahl von Köpfen kam in die Stadt ." Den Ausschlag für den Rückzug gab aber vermutlich die Summe von 200'000 Denare, die man dem König von Jerusalem, Partiarch Fulcher und den Tempelrittern zuspielte. 3. Kreuzzug 1189-1192 Im Jahre 1187 griff der christliche Raubritter Rainald von Chattilon eine Handelskarawane an, unter der sich der Legende nach ausgerechnet die Schwester von Sultan Saladin befand. Saladin gelobte daraufhin, den Verantwortlichen zur Strecke zu bringen, was ihm am 4.6. 1187 in der Schlacht von Hattin auch gelang. Sein Heer schlug die Christen in einer blutigen Schlacht vernichtend. Saladin begann nach diesem Triumph damit, Palästina von den Franken zu befreien. Am 2. Oktober fiel Jerusalem. Saladin erlaubte nun den Unterlegenen, sich loszukaufen. Die reichen Christen hatten es also in der Hand ihre weniger betuchten Glaubensbrüder frei zu kaufen, doch dies geschah nicht. Unzählige fielen in die Sklaverei. Sultan Saladin scheint sich ich bei seinen Eroberungen gegenüber den Besiegten korrekt verhalten zu haben. Er billigte ihnen freien Abzug zu, wenn sie sich ergaben. Nach dem Verlust der heiligen Stadt ergriffen der deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa, der englische König Richard I. Löwenherz und PhilippAugust von Frankreich das Kreuz. Am 11.5.1189 brach Barbarossa an der Spitze des gesamtabendländischen Heeres nach Jerusalem auf. Das Heer zog nach den üblichen Reibereien in Ungarn und Bulgarien und trotz des anfänglichen Widerstrebens des byzantinischen Kaisers Isaak Angelos durch Osteuropa und durch den grösseren Teil Kleinasiens. Am 10. Juni 1190 kam es dann zur Katastrophe im Saleph. Vor aller Augen ertrank der 67 jährige Kaiser beim Bad in einem Fluss. Sein Heer kehrte daraufhin nahezu vollständig in die Heimat zurück. Im Juni 1191 erreichten die beiden Könige per Schiff Akkon. Die Stadt wurde bereits seit zwei Jahren von christlichen Truppen unter dem ehemaligen König von Jerusalem Guido belagert – nun konnten die Christen die Belagerung forcieren. Schliesslich ergab sich die Besatzung der Stadt am 22.6.1191 gegen Zusicherung des Lebens und freien Abzugs aller Bewohner. Zusätzlich sollten die Bewohner noch die stattliche Summe von 2'000 Goldstücken zahlen, 2'500 christliche Gefangene frei lassen und den Christen ihr "echtes Kreuz" zurückgeben. Obwohl den Muslimen zwei Monate Zeit für die Zahlung zugesagt worden war, liess Richard Löwenherz bereits nach einer Woche etwa 3'000 Gefangene nebst Frauen und Kindern wegen des Ausbleibens von Zahlungen bestialisch ermorden. Der französische König nutzte die Gunst der Stunde und fuhr Anfang August zurück nach Frankreich, um dort während Richards Abwesenheit in der Normandie einzufallen. Richard Löwenherz dagegen setzte den Feldzug gegen Saladin bis 1192 fort, aber er verfehlte sein eigentliches Ziel, die Rückeroberung Jerusalems. Als Richard vom Einfall Phillips in der Normandie erfuhr, schloss er einen Waffenstillstandsvertrag mit Saladin, in dem dieser den Christen den freien Zugang nach Jerusalem garantierte. Richard begab sich daraufhin auf seine verhängnisvolle Heimreise, die ihn in die Gefangenschaft des deutschen Kaisers führte und Stoff für zahlreiche Legenden wurde. Der grosse und vermutlich edelste Herrscher dieser Epoche, Saladin, starb 1193 in DaFortsetzung folgt. maskus. Gekürzte Fassung einer ausführlichen Darstellung von Frank Welker auf www.humanist.de. Ergänzungen aus dtv-Atlas zur Weltgeschichte. FREIDENKER 11/01 5 Büchertisch Muhammads Erben. Die unbekannte Vielfalt des Islam Wolfgang Günter Lerch, Nahost- und Nordafrikaredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, legt ein durchweg empfehlenswertes, gut geschriebenes und informatives Buch über die islamische Kultur der Gegenwart und ihre historischen Wurzeln vor . Beides – Geschichte und Gegenwart des Islam – sind zu weiten Teilen nur wenig bekannt. Und dies trotz der zahlreichen Literatur über den Islam, die nicht erst seit der islamistischen Revolution im Iran vor zwanzig Jahren entstanden ist. In der allgemeinen Unkenntnis darf man zumindest eine der Ursachen sowohl für die diffusen Ängste suchen, die viele Menschen im Westen mit dem Islam verbinden, als auch für die romantisch-verklärten Vorstellungen so manches Orient-Liebhabers. Und Unkenntnis über die islamische Welt herrscht nach Ansicht des Autors leider auch dort vor, wo vertiefte Kenntnis dringender als irgend sonst geboten wäre: in der Aussenpolitik der westlichen Staaten. Indem es Licht und Schatten des Islam ebenso wie der westlichen Wahrnehmung der islamischen Wirklichkeit unaufgeregt, ausgewogen und ohne sich im Detail zu verlieren ausleuchtet, trägt dieses Buch auf eine angenehme Weise zum besseren Verständnis der muhammedanischen Religion, Kultur und Politik sowie auch der Konflikte zwischen islamischer und westlicher Staatenwelt bei. Lerch führt auf 200 Seiten in interessante Teilaspekte der reichen Geschichte der islamischen Kultur ein. So berichtet er in eigenen Kapiteln u.a. über die offene Rezeption der griechischen Philosophie, versucht die Grundlinien des uns völlig fremden Rechtssystems (der Scharia) aufzuzeigen und zeichnet am Beispiel der Türkei unterschiedliche Entwicklungspfade einzelner Traditionslinien nach. Dies ermöglicht ein besseres Verständ- Friedenspreis des Deutschen Buchhandels für Jürgen Habermas In seiner Rede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises rief Jürgen Habermas zur "Selbstbesinnung" auf. Es gelte, sich auf die Säkularisierung zu besinnen, die traditionale Lebensformen zerstört, dies aber in unseren glücklichen Breiten mit Wohlstand kompensiert, während sie in der islamischen Welt entgleist und jene fundamentalistische Radikalisierung der Religion hervortreibt, die auch den Terroristen Stichworte liefere. "Entscheidend", sagte Habermas mit Blick auf jene, die Modernisierung nur als Entwurzelung erleben, "ist der durch Gefühle der Erniedrigung blockierte Geisteswandel, der sich politisch in der Trennung von Religion und Staat ausdrückt." Aber auch die westliche Welt sei nicht aus allen Schwierigkeiten heraus. Die Moderne mute uns weitere Trennungen zu: Die Wissenschaft, die Handlungen wie Geschehnisse beschreibe und damit freispreche von persönlicher Zurechenbarkeit und Verantwortung, schneide unser lebensweltliches Selbstverständnis entzwei. Übrig bliebe, wenn dies gelänge, der Mensch als Objekt unter Objekten. Und die Bürgerinnen, die unter der säkularen Trennung von Religion und Staat lebten, würden der Zumutung ausgesetzt, ihre Identität in eine öffentliche und eine private aufzuspalten. Habermas versuchte das Gegeneinander von säkularer Politik und traditionalen Glaubensinhalten zu moderieren. "Moralische Empfindungen, die bisher nur in religiöser Sprache einen hinreichend differenzierten Ausdruck besitzen", sagte er, könnten auch im Diskurs des demokratisch aufgeklärten Common Sense "allgemeine Resonanz" finden – durch eine "rettende Formulierung", die ihr Religiöses nicht vernichtet, sondern in der säkularen Übersetzung bewahrt. Für die Bioethik hiesse dies etwa: Wir müssten nicht an Gott glauben, aber uns doch ein Bewusstsein der Differenz von Mensch und Schöpfung bewahren, um die Finger davon zu lassen, selber Schöpfer zu spielen. Den Philosophen treibt im Blick auf gentechnische Eugenik die Sorge um, dass die Festlegung der genetischen Ausstattung eines Menschen durch andere Menschen Hierarchien des Humanen schafft und Ebenbürtigkeit und Freiheit zerstört. Quelle: NZZ 15.10.2001 nis der dort nebeneinander existierenden islamischen Kulturen des kemalistisch-reformierten, des sunnitischen und des alewitischen Islam. Neben der laizistischen Türkei, in der Staat und Religion getrennt sind, widmet Lerch auch dem islamistischen Gottesstaat Iran ein eigenes Kapitel. Hier konstatiert er erste Anzeichen für eine zukünftig tolerantere Politik der geistig-politischen Führung. Nicht nur die Kapitel über die Türkei und den Iran machen eines deutlich: Dass es "den" Islam eigentlich gar nicht gibt, sondern dass die islamische Welt sehr differenziert betrachtet werden muss. Für jedes der insgesamt acht Kapitel ist am Ende des Buches eine gut kommentierte Auswahlbiographie beigegeben, die den positiven Gesamteindruck abrundet. Wolfgang Günter Lerch Muhammads Erben. Die unbekannte Vielfalt des Islam. Gebundene Ausgabe 200 Seiten Patmos Verlag, Düsseldorf 1999, Fr. 39.80 ISBN: 3491724104 zum Schmunzeln Zwei kleine Mädchen unterhalten sich. Sagt die eine: "Der Papst hat sich für ein Verbot der Antikonzeptionspille ausgesprochen." Fragt die andere erstaunt: "Was ist denn das, ein Papst?" 6 FREIDENKER 11/01 Promi-Ecke "Ich bin religiös unmusikalisch." Jürgen Habermas Philosoph J. Bretschneider, H.-G. Eschke in den Sektionen Basel (Union) Jeden letzten Freitag im Monat ab 19 Uhr: Freie Zusammenkunft im Restaurant "Storchen" Basel. Jeden 2. Dienstag im Monat: Vorstandssitzung um 19 Uhr Bern Samstag, 17. November 14 Uhr Freie Zusammenkunft Thema: Religion und Terrorismus Anschliessend Zvieri: Rigatoni flambé Angelo, Dessert, Café, Getränke Fr. 10.-/Person Anmeldung bitte bis 15. November unter 031 372 56 03 Freidenkerhaus Weissensteinstr.49B Voranzeige Lexikon freien Denkens Angelika Lenz Verlag 31535 Neustadt Erste Lieferung sofort erhältlich 180 Seiten mit Sammelmappe Fr. 34.- inkl. Versand. Bezugsquelle für die Schweiz: Lexikon freien Denkens Freidenker Zürich Postfach 7210 8023 Zürich Kulturtipp Literatur der Welt "Ich war ein Asylsuchender, zum ersten Mal in Europa, zum ersten Mal auf einem Flughafen, jedoch nicht zum ersten Mal in einem Verhör. Ich kannte die Bedeutung des Schweigens, die Gefahr der Wörter." Der tansanisch-britische Autor Abdulrazak Gurnah liest aus seinem Buch "By the Sea". (Ferne Gestade, 2001) Bern: Donnerstag, 8. November, 20 Uhr Kuppelraum Uni Bern Zürich: Freitag, 9. Nov., 20 Uhr Literaturhaus, Limmatquai 62 Basel: Samstag, 10. Nov., 20 Uhr Literaturhaus Basel, Gerbergasse 30 Fr.15.-/12.- (AHV, Ausbildungsausweis) Veranstalterin: Erklärung von Bern Säkularisierung in Deutschland Soziologische Befunde und die Perspektiven freigeistiger Verbände Fachtagung 1./2. Dezember 2001 Berlin Veranstalter Akademie der Politischen Bildung der Friedrich-Ebert-Stiftung Humanistische Akademie Berlin Weitere Auskünfte auf dem Zentralsekretariat: 032 641 26 24 Sonntag, 9. Dez., Jahresendfeier Hotel Bern. 4-Gang-Menu Fr. 36.-, anschliessend Lotto mit tollen Preisen. Anmeldung bis 3. Dezember unter 033 654 22 57 oder 031 372 56 03 Mittelland Samstag, 1. Dezember ab 15 Uhr Freie Zusammenkunft in Olten Hotel "Emmental", Tannwaldstr. 34 Schaffhausen Jeden 3. Donnerstag im Monat 20 Uhr, Freie Zusammenkunft im Rest. "Falken", Schaffhausen Winterthur Mittwoch, 7. November ab 19.30 h Freidenker-Stamm Mittwoch, 14. November 19.30 Uhr Diskussionsabend zum Thema Toleranz und Intoleranz Referent: Bruno Stutz im "HILFDIclub", Technikumstr. 90 Voranzeige Einladung Verleihung der Robert-Mächler-Preise 2001/2002 mit Buch-Vernissage Sonntag, 25. November 2001, 10.30 Uhr Theater Stadelhofen Stadelhoferstrasse 12, Zürich Programm: Vorstellung von Robert Mächler: "Irrtum vorbehalten – Aphorismen und Reflexionen über Gott und die Welt." Aus dem Nachlass herausgegeben und kommentiert von Gabriele Röwer. Sie wird das Buch zusammen mit Karlheinz Deschner präsentieren. Orientierung über die Neuausgabe des Streitgespräches von Robert Mächler mit Kurt Marti: "Der Mensch ist nicht für das Christentum da" durch Werner Morlang. Verleihung der Robert-Mächler-Preise für die Jahre 2001/2002 an die Arbeitsgruppe W.R. Corti Laudatio: Professor Dr. Helmut Holzhey (Philosophisches Seminar der Universität Zürich) und an das Marie Meierhofer Institut Laudatio: Thomas Hagmann (Rektor der Hochschule für Heilpädagogik in Zürich). Preisübergabe durch Peter Fürer sowie Dankesworte von Dr. h.c. Arthur Bill und Dr. Heinrich Nufer. Anschliessend sind alle Angemeldeten herzlich zu einem Apéro eingeladen. Anmeldungen bis 15. November an zuercher-freidenker@bluewin.ch Sonntag, 9. Dez., Liechterfäscht Hotel "Zentrum" Töss. Apéro ab 11 Uhr, Mittagessen, Lotto usw. wie gewohnt. Sergej Aprischkin singt russische Lieder Zürich Samstag, 17. November 14.30 Uhr Vortrag: "Mein Leben gelingt – sogar rückwirkend!" Für Menschen, die aufs Ganze gehen – ernsthaft und heiter – und die aufgeräumt altern wollen. Wir lassen unser bisheriges Leben Revue passieren und ziehen Bilanz. Referent: Dr. iur. Fredy Rudorf, Mediator und Berater Restaurant "Schweighof" Schweighofstr. 232, 8045 Zürich Voranzeige Sonntag, 16. Dez., Sonnwendfeier FREIDENKER 11/01 7 FVSFreidenker-Vereinigung der Schweiz Mitglied der Weltunion der Freidenker und der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union Trauer Redner Basel (Vereinigung) 061/421 67 87 oder 061/42112 80 Basel (Union) 061/321 39 30 oder 061/601 03 23 Bern 033/654 22 57 oder 031/951 01 29 Grenchen 076/53 99 301 oder 032/645 38 54 Luzern und Innerschweiz 041/420 45 60 oder 041/440 76 36 Schaffhausen 052/337 22 66 St. Gallen 052/337 22 66 Vaud Waadt 026/660 46 78 ou 022/361 37 12 Winterthur und Thurgau 052/337 22 66 Zürich Natel 079/646 20 64 Zentralsekretariat FVS 032/ 641 26 24 oder 052/ 337 22 66 falls unter der regionalen Nummer niemand zu erreichen ist. Regional- und Orts- Gruppen Freidenker-Vereinigung Sektion Basel und Umgebung Postfach 302, 4012 Basel *auch Fax Präsidentin: Y. Andrek 061/401 35 19* Vizepräsidentin: B. Bisig 061/321 31 48* Kassier: R. Wenger 061/692 86 27* Mitgliederdienst: R. Frey 061/421 12 80 Bestattungen:L. Bloch 061/421 67 87* Freidenker-Union Region Basel USF Postfach 4471, 4002 Basel Präsident: 061/312 47 54 Auskünfte/Informationen: 061/321 39 30 oder 061/601 03 23 Mitgliederdienst/Krankenbesuche/ Bestattungen: 061/321 39 30 Postkonto: 40-4402-5 Bestattungsfonds: 40-4007-5 Ortsgruppe Bern Postfach 10, 3704 Krattigen Präsident/Auskünfte: Daniel Aellig: 033/654 22 57 Mitgliederdienst: N. Leuenberger 031/951 01 29 Libre Pensée de Genève ASLP Genève, J.P. Bouquet 27 ch. des quoattes, 1285 Avusy 022/756 40 49 (tél. et fax) Sektion Grenchen und Umgebung Postfach 451, 2540 Grenchen Auskünfte: Peter Hess, Präsident: 032/645 38 48 oder 076/376 38 48 Mitgliederdienst/Krankenbesuche: Lotti Höneisen: 076 53 99 301 Regionalgruppe Luzern-Innerschweiz Präsident: E. Ochsner 041/440 76 36 Postfach 2908, 6002 Luzern Sektion Mittelland Postfach 637, 4600 Olten Präsident: Willi Zollinger 062/293 39 30 Freidenker Schaffhausen Postfach 186, 8222 Beringen 052/685 13 62 (Marcel Bollinger) Regionalgruppe St. Gallen Postfach, 9004 St. Gallen Tel. 071 351 29 81 (S. Breitler) Tel.&Fax 071/223 69 93 (A. Lindner) Association vaudoise de la Libre Pensée Case postale 131, 1000 Lausanne 17 Secrétariat: 026/660 46 78 Président: J.P Ravay 022/361 94 00 Ortsgruppe Winterthur Büelrain 4, 8545 Rickenbach ZH 052/337 22 66 (J.L. Caspar) Ortsgruppe Zürich Postfach 7210, 8023 Zürich Präsident: W. Strebel 055/414 23 63 oder Natel 079/646 20 64 Familiendienst: M. Dobler 01/341 38 57 FREIDENKER - BIBLIOTHEK Zürich, im Sozialarchiv Stadelhoferstr. 12 (Nähe Bellevue) Bücherausgabe: Mo. - Fr. 10–20 Uhr Sa. 10–13 und 14–16 Uhr Auskunft: Tel. 01/251 80 66 FVS Zentralsekretariat Zentralkasse Adressänderungen an: Büelrain 4 8545 Rickenbach Zuschriften an den Vorstand, Auskünfte, Adressänderungen, Materialbestellungen an: Zentralsekretariat FVS Postfach 217 CH-2545 Selzach Tel. 032/641 26 24 Fax 032/641 26 25 Internet: www.freidenker.ch Postkonto: 84-4452-6 Impressum Redaktion Reta Caspar Rainweg 9 Tel. 031/911 00 39 3052 Zollikofen e-mail: reta.caspar@swissonline.ch Redaktionsschluss 15. des Vormonats Jahresabonnement Schweiz: Fr. 25.– inkl. Porto Ausland: Fr. 30.– inkl. Porto (B-Post) Probeabonnement 3 Monate gratis Bestellungen, Adressänderungen und Zahlungen bitte an das Zentralsekretariat FVS. 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