Mahnwache für Raif Badawi und Waleed Abulkhair

Saudi-Arabien muss seine politischen Gefangenen Raif Badawi und Waleed Abulkhair freilassen. Dies forderten die Anwesenden an einer von den Freidenkern mitorganisierten Mahnwache in Bern.

Mahnwache für Raif Badawi und Waleed Abulkhair am 31. 1. 2020 in Bern
Foto: Jonathan Doppler, Amnesty Schweiz. im Vordergrund: Elham Manea

Seit sechs Jahren sind der Blogger Raif Badawi und sein Anwalt Waleed Abulkhair in Saudi-Arabien in Haft. Badawi, weil er sich für humanistische Werte einsetzte, Abulkhair, weil er Badawi vor Gericht verteidigte. Badawi und Abulkhair leiden unter den Haftbedingungen, beide sind in den Hungerstreik getreten und bei sehr schlechter Gesundheit. In verschiedenen Städten fanden deshalb heute kurzfristig einberufene Mahnwachen statt, um auf die Situation der beiden aufmerksam zu machen und den saudischen Behörden aufzuzeigen, dass die Welt zuschaut. So auch auf dem Helvetiaplatz in Bern, wo sich gut 30 Personen versammelten.

Die Politologin Elham Manea, die sich seit Jahren für Raif Badawis Freilassung einsetzt, appellierte an das Saudische Regime, das zaghaft Reformen einläutet, die Gefangenen freizulassen, die sich für ebendiese Reformen einsetzen. Anita Streule, Länderkoordinatorin Asien, Afrika und den Nahen Osten bei Amnesty, appellierte an die Schweiz, während des G20-Treffens den Gastgeberstaat Saudi-Arabien in die Pflicht zu nehmen.

Andreas Kyriacou, Präsident der FreidenkerInnen Schweiz betonte, dass Raif Badawi und sein Anwalt Abulkhair stellvertretend für unzählige politische Gefangene stünden, die vom saudischen Regime weggesperrt wurden. Der öffentliche Druck müsse daher aufrechterhalten werden. Dazu trügen Menschenrechts- und humanistische Organisationen wie Amnesty und die FreidenkerInnen bei, aber auch jede/r einzelne, die/der mithelfe, auf die Missstände in Saudi-Arabien aufmerksam zu machen.

Raif Badawi, Waleed Abulkhair und Ensaf Haidar, die Ehefrau von Raif Badawi, erhielten 2015 den im selben Jahr ins Leben gerufenen Freidenkerpreis. Ensaf Haidar, die zusammen mit ihren drei Kindern rechtzeitig aus dem Land fliehen konnte, nahm den Preis in Zürich persönlich entgegen.

Die Mahnwache wurde von Elham Manea, Amnesty Schweiz und den Schweizer FreidenkerInnen organisiert. Wir danken allen Mitgliedern der Sektion Bern, die auf den gestrigen Mailaufruf reagierten und heute Mittag an der Mahnwache anwesend waren.