Rom vs. Econe: der Gewinner steht bereits fest

Am 4. Januar 2019  bot der Walliser Bote den Piusbrüdern eine Plattform um sich der Bevölkerung vorzustellen nachdem bekannt wurde, dass diese eine Kirche im Oberwallis beziehen würden. Es folgte eine spannende Leserbrief-Debatte, an welcher wir uns ebenfalls beteiligt haben.

Die Vorgeschichte

Im Mai 2018 wurde die neuapostolische Kirche in Glis zum Verkauf ausgeschrieben. Wir haben die beauftragte Immobilien Agentur kontaktiert und haben erfahren, dass der Verkauf an folgende Bedingungen gebunden war:

  • Erstens, keine unsittliche Nutzung.
  • Zweitens, keine muslimische Glaubensgemeinschaft.

Der Kaufpreis der Liegenschaft wurde auf 2 bis 2.5 Millionen Franken geschätzt. Im Dezember letzten Jahres wurde bekannt, dass die Piusbrüder die Liegenschaft übernehmen würden. Aus diesem Anlass wurde der Sprecher der Piusbruderschaft vom Walliser Boten interviewt.

Kritik an der Berichterstattung des Walliser Boten

Ein aufmerksamer Leser kritisierte in der Ausgabe vom 8. Januar 2019 die Berichterstattung des Waliser Boten und regte die Frage an, wie viel Radikalität - selbst wenn sie katholischer Natur ist - toleriert werden soll:

Schutzbrief für die Piusbrüder

Es folgte kurz darauf ein Leserbrief, in welchem die Piusbrüder kritikfrei in Schutz genommen wurden:

Freidenker Sicht

Folgende Mitteilung aus unserer Feder wurde am 17. Januar 2019 als WB Leserbrief veröffentlicht:

Rom vs. Econe: der Gewinner steht bereits fest

Im Namen der Walliser Freidenkervereinigung an Herr Egli und Herr Julen aus Zermatt: Weil die Piusbruderschaft sich infolge des zweiten Konzils von der römisch-katholischen Kirche abspaltete, handelt es sich um ein Relikt aus der Zeit als die Kirche noch deutlich konservativer, radikaler und ablehnender handelte. Dies ist auch der Grund warum sich das Bistum von der Piusbruderschaft distanzieren muss. Die Fristenlösung und die Gleichberechtigung von allen Geschlechtern und Sexualitäten sind im Übrigen nicht das Resultat eines Regimes, sondern das Ergebnis von öffentlichem Dialog und demokratischer Meinungsfindung.

Gläubige Katholiken sind nun aufgerufen worden, ihre Weltanschauung zu hinterfragen und einzuordnen: Glauben sie an die Unfehlbarkeit des Papstes in Rom oder wollen sie dem Ungehorsam der Piusbrüder folgen? Oder folgen sie vielleicht sogar ihren ganz eigenen Werten und moralischen Grundsätzen, welche im Grunde ohne den Katholizismus, ja sogar ohne Religion auskommen? Dem Bistum kann diese Entscheidung gerade in unserem Kanton wahrlich völlig egal sein, denn ob Piusbruder oder nicht: Das Bistum bekommt im Wallis auch das Geld derer, welche der Kirche gar nicht angehören.