Linke und grüne Zustimmung zur Zürcher Kirchensteuerinitiative

 

Die Kirchensteuerinitiative will einen ordnungspolitischen Unzustand bereinigen. Zürcher Firmen und Vereine sollen nicht länger dafür besteuert werden, um ausgewählten Religionsgemeinschaften Jahr für Jahr über 100 Millionen Franken zuzuhalten, die sie vollumfänglich für die interne Verwaltung verwenden dürfen. (Einzig die Finanzierung der unmittelbaren Kultustätigkeit bleibt ausgeschlossen.)

Die Initiative hatte allerdings insbesondere bei Parteileitungen einen schweren Stand: Sie wurde oft weniger an ihrem Inhalt sondern an ihrem Absender gemessen. Im linken Spektrum wurde die Initiative deshalb von Entscheidungsträgern vorschnell abgelehnt, obschon die Trennung von Staat und Kirche ein traditionelles linkes Anliegen ist.

Doch nun regt sich innerlinker Widerstand. In der SP-nahen Wochenzeitung P.S. erschien heute ein Inserat, in dem Vertreter von AL, Juso, SP, Jungen Grünen, Grünen und Piraten zu einem Ja aufrufen.

Die Freidenker Zürich sind sehr erfreut, dass sich Politiker aus dem rotgrünen Spektrum getrauen, die Initiative öffentlich zu unterstützen und so die offiziellen Parolen (Ausnahme: Die Juso Winterthur sagen ja) zu hinterfragen. Die Reaktionen am Stand der Freidenker am Zürcher 1.-Mai-Fest zeigen: die rotgrüne Basis sympathisiert stark mit der Initiative. Der Inhalt ist diesen Personen klar wichtiger als der Absender.