"Ehedefinition der CVP ist inakzeptabel"

In ihrer Stellungnahme zur Botschaft des Bundesrates zur Volksinitiative „Für Ehe und Familie – gegen die Heiratsstrafe“ kritisieren verschiedene Organisationen: Die Ehedefinition der CVP ist inakzeptabel, diskriminierend und ein gefährlicher Rückschritt für die Schweiz:

Bundesrat und CVP befürworten Diskriminierung

Betroffen nehmen Politikerinnen und Politiker von links bis rechts zur Kenntnis, dass der Bundesrat die Volksinitiative der CVP mit dem unverdächtigen Titel „Für Ehe und Familie“ gutheisst. In dieser ist eine Ehedefinition enthalten, die einen Schlag ins Gesicht von allen gleichgeschlechtlich liebenden Menschen in der Schweiz darstellt. Besonders stossend ist, dass der Bundesrat in seiner Medienmitteilung zur Initiative mit keiner Silbe auf die Ehedefinition eingeht. Das zeugt von einem erschreckenden Mangel an Sensibilität gegenüber LGBT-Anliegen.

Eine Annahme der Initiative diskriminiert gleichgeschlechtliche Paare

Durch die Definition der Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau in der Verfassung würde eine Öffnung der Ehe wesentlich erschwert. Dadurch würde die Schweiz einen diskriminierenden Rückschritt vollziehen, während man im Ausland, insbesondere in unseren europäischen Nachbarländern, endlich die längst überfällige Gleichstellung durchsetzt und die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnet.

Geschlossener und engagierter Widerstand gegen die Ehedefinition der CVP

Politikerinnen und Politiker von SP, JUSO, Grüne, Junge Grüne, GLP, FDP und SVP werden entschlossen und vereint gegen diese diskriminierende Ehedefinition ankämpfen, die gleichgeschlechtlich Liebende von einem Grundrecht ausschliessen möchte und diese somit zu Menschen zweiter Klasse abstempelt. Entsprechend appellieren sie an das Parlament, mehr Sensibilität als der Bundesrat zu zeigen und einen Gegenvorschlag zu dieser Initiative auszuarbeiten, der davon absieht, diskriminierende Bestimmungen in der Bundesverfassung zu verankern. Eine Unterstützung durch die CVP würde beweisen, dass es ihr nur um finanzpolitische Belange geht und nicht um eine Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Paaren durch die Hintertür.