Kirchen greifen nach den Stadien

Tages Anzeiger Ein Raum der Stille» ist ins Wettbewerbsprogramm für das geplanten Hardturmstadion aufgenommen worden. Bereits vor der Fussballeuropameisterschaft «Euro 08» in der Schweiz hatte der damalige Zürcher Kirchenratspräsident Ruedi Reich den Bedarf nach Kirchen in den Schweizer Stadien angemeldet. Es brauche an solchen Veranstaltungen Orte der Besinnung, sagte er damals. «Früher kamen die Leute zu uns, heute müssen wir zu ihnen». Mit Andachtsräumen ausserhalb der traditionellen Kirchen hat man in der Stadt Zürich bereits reichlich Erfahrung. Sowohl im Zürcher Hauptbahnhof als auch im Einkaufszentrum Sihlcity gibt es seit einigen Jahren einen «Raum der Stille».

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Zuerich-bringt-die-Kirche-ins-Stadion/story/21568818

Wie das Zitat zeigt, sind es weniger die Gläubigen, welche die Räume wünschen, sondern die Kirchen, die damit jene Menschen zu erreichen hoffen, welche die Tausenden von Gottesdiensten in der Schweiz nicht mehr besuchen. Problematisch ist dabei vor allem, dass die Kirchen sich ihren Griff nach Räumen in öffentlichen Gebäuden im Kanton Zürich als Leistung für die Allgemeinheit anrechnen und aus allgemeinen Steuermitteln zahlen lassen.