Kt. BE Motion: Soll der Kanton Bern weiterhin die Pfarrer entlöhnen?

(Kipa) Eine Motion von SP-Grossrat Adrian Wüthrich verlangt, dass Pfarrerinnen und Pfarrer im Kanton Bern künftig über die Kirchensteuer bezahlt werden sollen. Das meldet der Berner "Bund" am Mittwoch. Bis jetzt werden die Pfarrstellen der öffentlich-rechtlich anerkannten Kirchen sowie die einzige Rabbinerstelle vom Kanton getragen.

http://www.kipa-apic.ch/index.php?na=0,0,0,0,d&ki=231283

Vorgeschichte

http://www.frei-denken.ch/de/2011/12/kt-be-vorstoss-pfarrerinnen-und-pfarrerlohne-via-kirchensteuer-finanzieren/

Position der FVS-Sektion BE

Lesermeinung zu Ihrem Artikel im Bund von heute, 02. Mai 2012: „Ein Politiker macht die Landeskirchen nervös“ Ja, die klare Trennung von Kirche und Staat ist tatsächlich ein Kernanliegen der Freidenkervereinigung. In den Kantonen Genf, Neuenburg und Basel-Stadt funktioniert diese Trennung seit über 70 Jahren. Berner SP-Grossrat und Mitglied der reformierten Kirche Adrian Wüthrich, stellt mit seiner Motion die jährliche Zahlung der  72 Millionen Franken Pfarrlöhne durch den Kanton in Frage. Die Motion Wüthrich entspricht damit einer Tendenz. Die öffentliche und politische Forderung wir zunehmend stärker, das veraltete Verhältnis von Kirche und Staat im Kanton Bern den heutigen Verhältnissen anzupassen. Angesichts der jährlich über 4200 Austritte bei der reformierten Kirche des Kanton Bern versteht niemand, wieso das Lohnbudget im laufenden Jahr nochmals um 3 Millionen erhöht wird. Im übrigen sind die im Artikel erwähnten 330 Neueintritte wohl vorwiegend frisch Konfirmierte? Dass nun Vertreter der Landeskirchen kein Verständnis für diese Motion haben, ist angesichts des frappanten Mitgliederschwundes eine Vogel Strauss Reaktion. Eine Debatte über eine Vereinbarung aus dem Jahre 1804 ist nötig und von öffentlichem Interesse. Wenn heutzutage wegen Spardruck Schulstunden ersatzlos gestrichen werden und Regionalspitäler um ihre Existenz kämpfen, dann ist auch die Kirche im Kanton Bern kein Tabuthema. Daniel Aellig, Präsident FVS Freidenkervereinigung Region Bern