Die Freidenker Zürich zu Gast bei Mondopoly
Zum zweiten Mal führte diese Woche der Verein mondopoly einen Postenlauf für Stadtzürcher Schulkinder durch. Ziel ist, Begegnungen zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit unterschiedlichsten Hintergründen zu ermöglichen. Einige Dutzend Personen und Organisationen waren eingeladen worden, einen Posten anzubieten, so auch die Zürcher Freidenker. Am Montag waren Gruppen von zumeist vier oder fünf OberstufenschülerInnen unterwegs, am Donnerstag waren es solche der Mittelstufe.
Jede Gruppe erhielt zu Beginn ihres Parcours einen Stadtplan, auf dem die Standorte der einzelnen Posten aufgeführt waren, von denen sie verteilt über den Tag vier bis fünf besuchen konnten. Das Angebot war an beiden Tagen mit rund 30 Posten ausgesprochen vielfältig. Zu den Anbietern gehörten unter anderem Organisationen, die die auf Jugendarbeit spezialisiert sind, namentlich Pro Juventute oder die Jugendberatung Zürich. Kulturhäuser wie das Opernhaus, die Rote Fabrik oder das Kaufleuten boten einen Blick hinter ihre Kulissen, an der Hochschule der Künste wurde gezeigt, wie Games entstehen.
An anderen Ständen konnten die Kinder und Jugendlichen erfahren, was eine Gewerkschafterin macht, wie sich Blinde oder Rollstuhlfahrer ihr Leben organisieren oder wie der Guerillagärnter Maurice Maggi der Stadt ein paar zusätzliche Farbtupfer verleiht. Queer Amnesty, die Condomeria oder die HIV Aids Seelsorge thematisierten Aspekte der Sexualität.
Verschiedene Weltanschauungsgemeinschaften öffneten den SchülerInnen ihre Tore, etwa das Zen-Dojo, das Forum für einen kritischen Islam, die Schwamendinger Moschee oder die Mission Catholique de Langue Française de Zurich.
Die Freidenker luden dazu ein, der Frage nachzugehen, woher unsere Werte kommen. Anhand vereinfachter Versionen der Zehn Angebote des evolutionären Humanismus regten sie die Schülerinnen und Schüler an, über ethische Einstellungen zu reflektieren und der Frage nachzugehen, wie eine Gesellschaft zu ihren Wertvorstellungen kommt.
Auf einer Pinnwand konnten sich die TeilnehmerInnen ein Bild davon machen, dass ethische Leitsätze in allen Epochen und in allen Kulturräumen postuliert wurden.
An beiden Tagen entstanden angeregte Diskussionen unter den SchülerInnen und zwischen ihnen und den VertreterInnen der Freidenker.
Am Donnerstag waren insgesamt vier Posten im öffentlichen Raum positioniert. Dies gab den mondopoly-Machern (und der jeweiligen Organisation) zusätzlich Gelegenheit, mit Passanten ins Gespräch zu kommen. Die Freidenker hatten das Privileg, auf dem Hirschenplatz präsent sein zu dürfen, entsprechend zahlreich war daher auch der Austausch mit Personen, die durch die Altstadt schlenderten.
Mondopoly wurde von jungen Erwachsenen initiiert – die beiden Projektleiterinnen und viele weitere AktivistInnen sind erst Anfang 20. Ihnen gebührt ein riesiger Dank nicht nur für die tolle Idee und die Einladung mitzuwirken sondern auch für die hochprofessionelle Organisation des Anlasses, der hoffentlich noch manche Wiederholung erfährt.