Was macht eigentlich der "Rat der Religionen"?

Kürzlich hat der Nationalrat eine Standesinitiative des Kantons Basel-Stadt abgelehnt, die einen Religionsartikel in der Verfassung anstrebte. Damit sollte das Verhältnis zwischen den Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften zum Staat positiv geregelt. Der Entscheid dagegen fiel mit 108 zu 40 Stimmen bei 3 Enthaltungen.

Grosser Abwesender in der Debatte war der Rat der Religionen. 2006 gegründet hat er sich unter anderem genau dieses Thema auf die Fahnen geschrieben. Gegründet wurde der Rat 2006 auf Initiative der Reformierten und sollte wohl eine ihrer Strategien darstellen, einen Religionsartikel in die Verfassung zu bringen, der seit der Revision 1991 vor allem  von den Reformierten gefordert wird. Wohl im Wissen, dass Verfassungen ein langes Leben haben und selten Artikel verlieren.

Das letzte Lebenszeichen des Rats der Religionen ist eine Medienmitteilung vor über zwei Jahren, in der über ein Treffen mit der damaligen Justizministerin Widmer-Schlumpf berichtet wurde, an dem neben dem Minarettverbot auch das Thema Religionsartikel angesprochen wurde.

Seither gibt es kein Lebenszeichen mehr vom Rat der Religionen.

Schlagworte