CH: Keine Religionsförderung durch den Bund

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sieht in der Schweiz eine Zunahme der Diskriminierung von Muslimen. Die Diskriminierung sei am offensichtlichsten bei Einbürgerungsgesuchen und bei der Arbeit. Die OSZE empfiehlt der Schweiz deshalb, die Bildung einer Dachorganisation für Muslime zu unterstützen und zu fördern.

Die Bundesverwaltung distanziert sich richtigerweise von dieser Empfehlung: Michele Galizia, Leiter der Fachstelle für Rassismusbekämpfung, teilt die Empfehlung der OSZE nicht, nach der die Schweiz die Bildung einer muslimischen Dachorganisation fördern solle. Der Dialog mit den religiösen Gemeinschaften sei keine Angelegenheit des Bundes, sondern der Kantone. Der Bund übe auf keinen Fall Druck auf die Muslime aus, damit diese sich zusammenschliessen würden. Dies werde von Christen auch nicht verlangt.  Tages-Anzeiger

BürgerInnen, nicht Gläubige

Die FVS weist darauf hin, dass auch der unter Bundesrat Couchpin institutionalisierte Dialog mit dem "Rat der Religionen" nicht zu den Aufgaben des Bundes gehört. Mehr dazu: http://www.frei-denken.ch/de/2010/07/protest-keine-religiose-aufrustung-frau-bundesprasidentin/

Die FVS wehrt sich auch dagegen, dass Menschen aus sogenannt "muslimischen" Ländern pauschal als Muslime angesprochen werden. Sie sind in erster Linie MitbürgerInnen. Ihre religiöse Überzeugung darf für den Staat kein Anknüpfungspunkt für Rechte oder Pflichten sein.

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